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Eine hohe glykämische Last erhöht das Brustkrebsrisiko

24. September 2010

Erhöht eine ballaststoffarme Ernährung mit leicht aufschließbaren Kohlehydraten das Brustkrebsrisiko? Diese Fragestellung wurde im Rahmen einer Kohortenstudie an 61.433 Frauen aus der Region Uppsala in Schweden untersucht (Larsson C / International Journal of Cancer 2009), die in den Jahren 1987/1990 zusammen mit der Einladung zur Brustkrebsfrüherkennung auch einen Fragebogen zu ihren Lebens- und Ernährungsgewohnheiten erhielten. Ergebnis der Auswertung: ein hoher glykämischer Index und eine hohe glykämische Last waren in den Folgejahren (17,4 Jahre Nachbeobachtung) mit dem vermehrten Auftreten von östrogenrezeptor-positiven Tumoren assoziiert. Das Fünftel der Frauen mit der höchsten glykämischen Last erkrankte dabei zu 81 Prozent häufiger. Für die Autoren blieb allerdings unklar, warum der Effekt in dieser Studie auf ER+/PR-Tumoren beschränkt war.

GfBK-Kommentar: Es ist schon länger bekannt, dass Diabetikerinnern (Typ-2-Diabetes) ein erhöhtes Brustkrebsrisiko haben (Larsson / Int J Cancer 2007). Auch in einer anderen Arbeit konnte gezeigt werden, dass der Insulinspiegel sowie der endogene Estradiolspiegel positiv mit dem Brustkrebsrisiko assoziiert sind (Gunter et al., J Natl Cancer Inst 2009).

Der glykämische Index misst, wie schnell nach dem Verzehr eines Nahrungsmittels die Glukosekonzentration im Blut ansteigt. Die glykämische Last berücksichtigt zusätzlich noch den Kohlenhydratgehalt. Ein Beispiel: Der Blutzuckereffekt von 100 g Baguettebrot ist (wegen seines hohen KH-Gehalts) demnach trotz identischem glykämischen Index etwa 6 mal so groß wie der von 100 g gekochten Möhren.

Eine hohe glykämische Last geht postprandial mit einer vermehrten Ausschüttung von Insulin einher. Insulin wiederum reguliert nicht nur den Blutzucker, es ist auch ein Wachstumshormon (Verwandtschaft mit dem insulin-like growth factor-1) und stimuliert die Zellproliferation sowohl in Zelllinien von normalem Brustgewebe als auch von Brustkrebszelllinien, weshalb eine ungesunde Fast-Food-Ernährung ohne Ballaststoffe auf Dauer die Entstehung von Krebserkrankungen begünstigen kann.

Vielleicht spielt in diesem Zusammenhang auch die Tatsache eine Rolle, dass bei hohem Ballaststoffgehalt der Nahrung weniger östrogenartige Hormone durch den Magen-Darm-Trakt aufgenommen werden können. Dies könnte auch ein Grund sein, warum in einer anderen Studie durch eine hohe Ballaststoffaufnahme das Brustkrebsrisiko gesenkt werden konnte (Cade / Int J Epidemiology 2007).


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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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