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Bisphosphonate adjuvant nicht länger als 2 Jahre verabreichen

09. Februar 2022

Friedl TWP, Fehm T, Müller V et al. Prognosis of Patients With Early Breast Cancer Receiving 5 Years vs 2 Years of Adjuvant Bisphosphonate Treatment: A Phase 3 Randomized Clinical Trial. JAMA Oncol 2021; 7(8): 1149–1157. doi:10.1001/jamaoncol.2021.1854

Forscher der Universität Ulm haben in der SUCCESS-A-Studie untersucht, ob sich die Effekte einer zweijährigen Therapie mit Zoledronat von jenen einer fünfjährigen Gabe unterscheiden. Dafür wurden Daten von 2987 Patientinnen ausgewertet, die an einem nodalpositiven oder nodalnegativen Mammakarzinom mit Hochrisikoeigenschaften für Rezidive erkrankt waren: Tumorgröße ≥ pT2, histologischer Grad 3, Hormonrezeptor-negatives Karzinom, Alter ≤ 35 Jahre. Nach Tumorentfernung und adjuvanter Chemotherapie wurden die Patientinnen in zwei Gruppen randomisiert und erhielten Zoledronat entweder für zwei oder für fünf Jahre. Primärer Studienendpunkt war das krankheitsfreie Überleben.
Das Ergebnis: Eine Behandlung mit Zoledronat nach adjuvanter Chemotherapie von Risikopatientinnen mit frühem Brustkrebs über zwei Jahre hinaus zu verlängern, verbessert die Prognose nicht. Ein Unterschied zwischen den Zoledronatgruppen war nicht erkennbar. Dies betraf das krankheitsfreie Überleben, das Überleben ohne Fernmetastasen, eine Knochenmetastasierung und das Gesamtüberleben. Dafür hatten Patientinnen mit fünfjähriger Zoledronattherapie häufiger Nebenwirkungen (46,2% versus 27,2%). Das galt vor allem für Knochenschmerzen (8,3% versus 3,7%) und Arthralgien (5,1% versus 3,1%).

GfBK Kommentar:
Die Studienautoren kommen zu dem Schluss, dass von einer fünfjährigen Therapie mit Bisphosphonaten für Patientinnen mit frühem Brustkrebs Abstand zu nehmen ist, sofern deren Knochendichte nicht erniedrigt ist. Wir hoffen, dass diese Ergebnisse Anlass dafür sind, die Empfehlung, Bisphosphonate drei oder gar fünf Jahre zu geben, zu überdenken.
Denn auch in anderen Studien hat sich in der adjuvanten Situation kein erkennbar deutlicher Vorteil für das Gesamtüberleben gezeigt, so dass die Frage erlaubt sein darf, welchen Nutzen Bisphosphonate überhaupt haben, wenn sie Patientinnen adjuvant gegeben werden [1].
Und selbst wenn die Knochendichte erniedrigt ist, muss die Gabe von Bisphosphonaten unserer Meinung nach nicht verlängert werden. Wir würden hier sogar so weit gehen, den Nutzen generell in Frage zu stellen, da Bisphosphonate ernsthafte Nebenwirkungen (Kiefernekrosen, atypische Frakturen, Speiseröhrenkrebs, Nierenschäden, Vorhofflimmern) zur Folge haben können. Schließlich kann eine Knochenstärkung auch sehr gut naturheilkundlich erreicht werden, unter Berücksichtigung von Bewegung, Vitamin D, Vitamin K, Magnesium, Kalzium und einer Basen-Regulation.

Literatur
[1] Coleman R, Bundred N, De Boer R, Llombarto A et al.: Impact of zoledronic acid in postmenopausal women with early breast cancer receiving adjuvant letrozole: Z-FAST, ZO-FAST and E-ZO-FAST. Cancer Res 2009; 69 (24 Supplement): 4082.


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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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