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Capecitabin in der adjuvanten Therapie bei Brustkrebs

05. Oktober 2021

Masuda N, Lee SJ, Ohtani S, Im YH, Lee ES, Yokota I, Kuroi K, Im SA, Park BW, Kim SB, Yanagita Y, Ohno S, Takao S, Aogi K, Iwata H, Jeong J, Kim A, Park KH, Sasano H, Ohashi Y, Toi M. Adjuvant Capecitabine for Breast Cancer after Preoperative Chemotherapy. N Engl J Med 2017; 376(22): 2147-2159. doi: 10.1056/NEJMoa1612645

Die CREATE-X-Studie aus Japan und Südkorea hat untersucht, ob Patientinnen mit einem HER2-negativen Mammakarzinom, die nach einer neoadjuvanten Chemotherapie noch einen Resttumor aufweisen, von einer adjuvanten Chemotherapie mit Capecitabin profitieren.
Dafür wurden 910 Patientinnen, bei denen nach einer neoadjuvanten Chemotherapie ein Tumorrest zurückgeblieben war, randomisiert und wurden mit oder ohne Capecitabin (2.500 mg/Tag, d1–14, q3w) adjuvant nachbehandelt. Der primäre Studienendpunkt war das krankheitsfreie Überleben.
Die endgültige Auswertung ergab, dass das krankheitsfreie Überleben in der Capecitabin-Gruppe länger war als in der Kontroll-Gruppe. Dies bedeutete, dass 74,1 gegenüber 67,6 % der Patientinnen nach fünf Jahren noch am Leben und frei von Rückfällen oder Zweitkarzinomen waren. Das Fünf-Jahres-Gesamtüberleben war in der Capecitabin-Gruppe mit fast mehr als 6 Prozent ebenfalls länger als in der Kontrollgruppe (89,2 gegenüber 83,6 % der Patientinnen).
Bei Patientinnen mit triple-negativem Mammakarzinom war der Unterschied beim krankheitsfreien Überleben noch deutlicher (69,8 % in der Capecitabin-Gruppe gegenüber 56,1 % in der Kontrollgruppe). Ein ähnlicher Unterschied zeigte sich in der Gesamtüberlebensrate (78,8 gegenüber 70,3 %).
Aufgrund dieser Daten empfehlen die Autoren der Studie eine adjuvante Capecitabin-Therapie bei Patientinnen mit HER2-negativen Mammakarzinomen, die nach einer neoadjuvanten Chemotherapie noch Resttumore haben.

GfBK-Kommentar: Aus dieser Studie kann geschlussfolgert werden, dass vor allem Patientinnen mit triple-negativem Mammakarzinomen und vorhandenem Tumorrest nach neoadjuvanter Therapie von einer adjuvanten Gabe von Capecitabin profitieren könnten. Ob dies auch bei hormonrezeptorpostiven Tumoren gilt, ist fraglich, zumal hier auch andere Therapiestrategien, wie zum Beispiel die antihormonelle Therapie eingesetzt werden können.
Michael Eichbaum aus Wiesbaden und Christine Eichbaum aus Darmstadt kommentierten außerdem (https://doi.org/10.1007/s15004-018-5951-5), dass die gewählte Capecitabin-Dosis relativ hoch angesetzt war und entsprechend hoch die Rate an Patientinnen mit schwerem Hand-Fuß-Syndrom war. Unklar sei auch, inwieweit es pharmakodynamische Besonderheiten in dieser rein asiatischen Studienpopulation geben könnte und inwieweit die Ergebnisse auf Patientinnen in den USA und Europa übertragbar sind.
In der Leitlinie der AGO wurde die Gabe von adjuvantem Capecitabin bei triple-negativen Tumoren und Tumorrest aufgrund dieser Studie bereits mit aufgenommen. Angesichts der obigen Überlegungen wundert es uns aber, warum immer mehr Patientinnen (und dies nicht nur bei triple-negativen Tumoren) diese Nachbehandlung empfohlen wird, ohne Nutzen und Risiken gegeneinander abzuwägen.
Wenn die adjuvante Gabe von Capecitabin unerlässlich scheint, sollten die Patientinnen zumindest auf die vielfältigen naturheilkundlichen Möglichkeiten hingewiesen werden, um das Hand-Fuß-Syndrom abzumildern. Besonders hilfreich ist das lokale Eincremen und Einmassieren mit speziellen Hanfölen. Außerdem kann das lokale Aufsprühen von Apfelessig bzw. Hydrolaten (Melisse und Rose 1:1 gemischt) die Beschwerden lindern.


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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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