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Cardoso F et al. MINDACT: Long-term results of the large prospective trial testing the 70-gene signature MammaPrint as guidance for adjuvant chemotherapy in breast cancer patients. Journal of Clinical Oncology 2020 38: 15_suppl, 506-506. 10.1200/JCO.2020.38.15_suppl.506
Die prospektiv-randomisierte MINDACT-Studie mit 6.693 Patienten zeigte nach 8 Jahren Nachbeobachtungszeit, dass Patientinnen, die klinisch ein hohes Risiko (C-High), im MammaPrint-Test aber nur ein niedriges genomisches Risiko hatten (G-Low), auch ohne Chemotherapie nur geringfügig häufiger Fernmetastasen als mit einer Chemotherapie entwickelten.
Dabei hatten die eine Hälfte der Patientinnen eine Chemothera¬pie erhalten, die andere Hälfte nicht. Primärer Endpunkt war das Über¬leben ohne Fernmetastasen nach 5 Jahren ohne Chemotherapie. Die Studiengruppe definierte dabei ein 5-Jahres-metastasenfreies Überleben von 92 % als Nullwert.
Bereits in der Primäranalyse der Studie aus dem Jahr 2016 (2016; DOI: 10.1056/NEJMoa1602253) lag das Überleben ohne Fernmetastasen bei klinisch hohem und genomisch niedrigem Risiko ohne Chemotherapie bei 94,7 % gegenüber mit Chemotherapie bei 96,2%.
Nach im Median 8,7 Jahren Nachbeobachtungszeit konnten diese Ergebnisse noch einmal bestätigt werden. 89,4 % der Patienten lebten ohne Chemotherapie nach 8 Jahren ohne Metastasen. Mit Chemotherapie waren es mit 92,0 % nur 2,6 % mehr. Im Gesamtüberleben betrug der Unterschied 94,3% ohne Chemotherapie und 95,7% mit Chemotherapie.
Die Subgruppenanalyse zeigte: Bei den über 50-jährigen Patienten fand sich im metastasenfreien Überleben überhaupt kein Unterschied (90,2% versus 90,2%), während bei den jüngeren Patientinnen der Unterschied deutlicher war (88,6% ohne gegenüber 93,36% mit Chemotherapie).
Aus diesem Grund empfehlen die Autoren der Studie bei postmenopausalen Brustkrebspatienten mit C-High und G-Low im MammaPrint-Test auf die Chemotherapie zu verzichten. Bei prämenopausalen Patientinnen mit C-High und G-Low sollte die Entscheidung individuell abgewogen werden.
GfBK-Kommentar: Anhand dieser Studie wurde gezeigt, dass die 70-Gensignatur MammaPrint Brustkrebspatientinnen identifiziert, bei denen eine adjuvante Chemotherapie auch bei ungünstigen klinischen Kriterien weggelassen werden kann.
Auch andere Genexpressionstests, wie beispielsweise der Oncotype DX®-Test, haben gezeigt, dass Patientinnen mit einem niedrigen genomischen Risiko im Oncotype DX®-Test sehr gute Heilungschancen mit einer alleinigen Antihormontherapie haben, und das bei bis zu drei befallenen Lymphknoten oder G3-Tumoren [4]. Neuere Daten der TAILORx-Studie zeigen sogar, dass Patientinnen mit intermediärem Risiko im Oncotype DX®-Test (hier definiert als Score von 11 bis 25) keine Chemotherapie benötigen. Die 9-Jahres-Überlebensraten unterschieden sich auch hier mit 83,3% gegenüber 84,3% kaum. Und es konnte anhand der TAILORx-Studie ebenfalls gezeigt werden, dass vor allem jüngere Frauen (< 50 Jahre) von einer Chemotherapie profitieren.
Von daher benötigen viele Brustkrebspatientinnen gar keine Chemotherapie. Das Problem ist also meistens nicht ein Zuwenig, sondern ein Zuviel an Therapie. Hier können Genexpressionstests, wie der Oncotype DX®-Test oder der Mamma-Print® Test eine wichtige Entscheidungshilfe sein.
Literatur
[4] Gluz O, Nitz UA, Christgen M, Kates RE, Shak S, Clemens M, Kraemer S, Aktas B, Kuemmel S et al.: West German Study Group Phase III PlanB Trial: First Prospective Outcome Data for the 21-Gene Recurrence Score Assay and Concordance of Prognostic Markers by Central and Local Pathology Assessment. J Clin Oncol 2016; 34(20): 2341-2349
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