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Mamma-Ca: Lange Nüchternphasen in der Nacht schützen vor Rückfällen

08. Juli 2016

Frauen, die länger schlafen und dadurch länger nüchtern sind, senken möglicherweise ihr Rückfallrisiko bei Mammakarzinom im Frühstadium. Dies konnten Forscher aus San Diego bei 2413 Brustkrebspatientinnen ohne Diabetes nahelegen, die an der prospektiven Women’s Healthy Eating and Living-Studie zwischen 1995 und 2007 teilgenommen hatten. In der nun veröffentlichten Studie wurde aus den gewonnenen Daten zum Schlaf- und Essverhalten untersucht, ob sich bei den durchschnittlich 52 Jahre alten Frauen durch die Dauer der Nahrungskarenz während der Nacht das Rezidivrisiko verändert (Marinac CR et al. / JAMA Oncol 2016). Die Nachbeobachtungszeit lag bei durchschnittlich 7,3 Jahren, das Alter lag zwischen 27 und 70 Jahren.
Die Dauer der Nahrungskarenz wurde indirekt ermittelt, indem die Differenz zwischen der ersten und der letzten Mahlzeit berechnet wurde. Außerdem wurden die Patientinnen befragt, wie lange sie nachts in den letzten vier Wochen geschlafen hatten.
Die Auswertung ergab, dass die Wahrscheinlichkeit für ein Rezidiv bei einer Dauer der Nahrungskarenz unter 13 Stunden während des Schlafes im Vergleich zu einer längeren Dauer um 36% erhöht war. Der Zusammenhang zwischen Schlafdauer und krebsspezifischer sowie Gesamtmortalität war dagegen nicht signifikant.
Außerdem zeigte sich ein Zusammenhang zwischen längerem nächtlichen Fasten und dem HbA1c-Wert. Dieser sank mit jeder um zwei Stunden verlängerten Nachtruhe um 0,37 mmol/mol (2,8%). Das C-reaktive Protein blieb hingegen unbeeinflusst und stieg nur bei einer Nahrungsaufnahme nach 20 Uhr an. Eine Nahrungsaufnahme nach 20 Uhr war auch mit einem höheren BMI assoziiert.

GfBK-Kommentar: Schon länger wird vermutet, dass kurzzeitiges Fasten Krebstumore schrumpfen lassen kann. Zuletzt hat dies ein Forscherteam in Versuchen an Mäusen festgestellt, die jeweils zwei bis drei Tage vor einer Chemotherapiegabe nichts zu fressen erhielten, mit dem Ergebnis, dass die Chemotherapie bei diesen Tieren besser wirken konnte (Lee C et al./ Science Translational Medicine 2012).
Durch diese aktuelle Studie am Menschen wird etwas klarer, warum kurzfristiges Fasten einen positiven Einfluss haben könnte, nämlich durch die Beeinflussung von Biomarkern und damit des Stoffwechsels. Schon vor einiger Zeit zeigten Versuche mit Mäusen, dass die Tiere, die eine fettreiche Nahrung erhielten, durch eine verlängerte Schlafphase von bis zu 16 Stunden vor einer Störung des Glukosemetabolismus, Entzündungen und Gewichtszunahme geschützt sind (Hatori M, Panda S et al. / Cell Metabolism, 2012). Dies könnte auch beim Menschen funktionieren. So zeigte eine andere klinische Pilotstudie um Valter Longo, dem Direktor des „Longevity Institute“ an der Universität von Südkalifornien in Los Angeles, dass durch längeres nächtliches Fasten der Spiegel des C-reaktiven Proteins gesenkt werden kann.
Bestätigt wird durch diese Untersuchungen, dass es hilfreich sein kann, vor allem bei übergewichtigen Patientinnen auf das simple Intervallfasten hinzuweisen, bei dem es darauf ankommt, am Tag eine oder mehrere Mahlzeiten auszulassen, so z. B. das Frühstück oder das Abendessen.


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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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