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In einer Untersuchung von Forschern der Universität München wurde der Fragestellung nachgegangen, warum manche Patientinnen mit Brustkrebs auch Jahre nach der Primäroperation noch Sekundärtumore bekommen (Schmidt-Kittler O et al. / Proc Natl Acad Sci 100, 2003). Dazu versuchten die Forscher, bei 371 Mammakarzinom-Patientinnen disseminierte Zellen im Knochenmark zu isolieren und diese auf genetische Aberrationen hin zu untersuchen. Es zeigte sich, dass Zellen von Patientinnen mit metastasierten Tumoren deutlich mehr Gendefekte aufwiesen als die Zellen von Patientinnen ohne Metastasierung. Bemerkenswert war, dass sich die gefundenen Gendefekte in der Mehrzahl der Fälle von denen im Primärtumor unterschieden. Die Autoren gehen davon aus, dass sich die für die spätere Metastasierung verantwortlichen Zellen unabhängig vom Primärtumor entwickeln und nicht wie häufig angenommen aus den am meisten fortgeschrittenen Zellen eines Primärtumors entstehen.
GfBK-Kommentar: Die Annahme, dass Tumore erst dann metastasieren, wenn die Tumorzellen hochgradig genetisch verändert und entdifferenziert sind, wird durch diese Untersuchung in Frage gestellt. Das vom Primärtumor völlig unabhängige Entwicklungsverhalten metastasierter Zellen könnte auch die eingeschränkte Wirksamkeit speziell auf den Primärtumor ausgerichteter Therapien (Chemo- oder Antihormontherapie) erklären. Insbesondere bei Brustkrebspatientinnen könnte dieses Entwicklungsverhalten auch erklären, warum eine radikale Mastektomie gegenüber einer brusterhaltenden Operation die Metastasierungsrate nicht verringert. Es stellt sich für uns auch die Frage, inwieweit zukünftig durch verbesserte molekularbiologische Untersuchungsmethoden an disseminierten Zellen eine bessere Voraussage über die Treffsicherheit z.B. einer zytostatischen Therapie gemacht werden kann.
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