Forschung / Studien

Auf dem San Antonio Breast Cancer Symposium 2003 wurde von Glass et al. aus Cincinnati eine interessante Untersuchung vorgestellt, in der gezeigt werden konnte, dass bei einigen Mammakarzinom-Patientinnen ein sog. „Switching“ der Hormonrezeptorexpression zwischen Primärtumor und Metastasen auftritt. Das bedeutet, dass sich Metastasen in Bezug auf ihre Hormonrezeptorausprägung deutlich vom Primärtumor unterscheiden können. Es wurden retrospektiv bei 200 Patientinnen die Östrogen -und Progesteronrezeptoren in Primärtumor und Metastasen gemessen. Bei jeder 5. Patientin (20%) war der Primärtumor ER-positiv, die Metastasen jedoch ER-negativ; bei 11% war es umgekehrt. Hingegen verschwanden die Progesteronrezeptoren bei 6% der Patientinnen, während sie bei 34% der Patientinnen in den Metastasen neu auftraten.

GfBK-Kommentar: Nicht neu aber durchaus logisch: das teilweise unterschiedliche Entwicklungsverhalten von Primärtumor und Metastasen könnte erklären, warum viele konventionelle Therapien in der adjuvanten und palliativen Erkrankungssituation nicht genügend wirksam sind. Es reicht also nicht immer aus, eine optimale Therapie beim Mammakarzinom alleine auf die Rezeptorbestimmung des Primärtumors zu stützen.