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Psychotherapie verbessert Überlebenschancen beim Mammakarzinom

24. September 2010

In einer randomisierten Studie konnte gezeigt werden, dass eine psychologische Intervention die Prognose von Brustkrebspatientinnen verbessert (Andersen /Cancer 2008), wobei die Autoren die positiven Ergebnisse auf die günstigen immunologischen Auswirkungen der Entspannungsübungen zurückführten.

An der Studie hatten 227 Patientinnen mit Mammakarzinom im Stadium II oder III teilgenommen. Bei allen Frauen war der Tumor entfernt worden, und alle Frauen erhielten eine adjuvante Therapie. Zusätzlich wurden sie in zwei Gruppen randomisiert: entweder erhielten sie eine reguläre medizinische Betreuung oder eine spezielle psychologische Intervention. Dabei erlernten die Patientinnen nicht nur ein Entspannungstraining (Progressive Muskelentspannung), sondern sie wurden auch zu sportlichen Tätigkeiten ermuntert und erhielten Ernährungstipps. Außerdem boten die Therapeuten Unterstützung bei therapiebedingten Symptomen (z.B. Fatigue) und im sozialen Umfeld an.

Die Intervention senkte sowohl die Rezidivrate als auch das Risiko, an Brustkrebs zu sterben. Die Gesamtsterblichkeit war im Interventionsarm nur halb so hoch wie in der Vergleichsgruppe. Rezidive traten im Interventionsarm der Studie durchschnittlich sechs Monate später auf. Die Überlebenszeit der verstorbenen Teilnehmerinnen wurde von durchschnittlich 4,8 auf 6,1 Jahre verlängert.

GfBK-Kommentar: Dass Entspannungsverfahren vielen Krebspatienten helfen können, die Situation besser zu verkraften, ist naheliegend und konnte auch schon in den 80er- und 90er-Jahren gezeigt werden sowie im Jahr 2007 in einer weiteren randomisierten Langzeitstudie (Küchler / Journal of Clinical Oncology 2007). Auch hier lebten Krebspatienten, die während ihrer Diagnose von Psychotherapeuten betreut wurden und psychosoziale Unterstützung erhielten, deutlich länger als unbetreute Patienten. Dabei wurden Langzeitdaten von 271 Patienten verglichen, die in den Jahren 1991-93 eine positive Krebsdiagnose erhielten. Von den psychotherapeutisch betreuten Patienten lebten nach 10 Jahren noch 29 von 136 Patienten, wohingegen in der anderen Gruppe nur 13 von 135 Patienten überlebten. Das bedeutet, dass Krebspatienten, die sich psychotherapeutisch betreuen lassen, etwa eine mehr als doppelt so hohe Überlebenswahrscheinlichkeit haben, wie normal therapierte Patienten.

Insofern ist eine Psychotherapie kombiniert mit einer gezielten und bewussten Entspannung in der Lage, neben der seelischen Stabilisierung und dem Abbau von Ängsten den Verlauf einer Krebserkrankung positiv zu beeinflussen. Als Entspannungsverfahren für Krebspatienten geeignet sind beispielsweise Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung oder Visualisierungsübungen.


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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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