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Weichteilsarkome: Hyperthermie erfolgreich

09. Juli 2013

Weichteilsarkome sind schwierig zu behandeln. Ob mit einer zusätzlichen Hyperthermie die Wirkung von Zytostatika verstärkt werden kann, untersuchte eine aufwändige Phase-III-Studie an der Universitätsklinik München (Issels R et al. / Lancet Oncology 2010). Dabei wurde die Wirksamkeit von vier Zyklen präoperativer Chemotherapie aus Etoposid, Ifosfamid und Doxorubicin alleine oder in Kombination mit regionaler Hyperthermie verglichen.
Zwischen Juli 1997 und November 2006 wurden in neun Zentren 341 Patienten mit Hochrisiko-Weichteilsarkomen randomisiert: 169 wurden präoperativ zusätzlich zur Chemotherapie mit regionaler Hyperthermie behandelt; 172 erhielten nur die Chemotherapie. Sekundäre Endpunkte waren krankheitsfreies Überleben, Gesamtüberleben, Tumoransprechen Verträglichkeit und Langzeitkomplikationen. Die mediane Nachbeobachtungszeit lag bei 34 Monaten.
Ergebnis: In der Hyperthermie-Gruppe kam es bei 56 Patienten zu einem lokalen Fortschreiten, in der Vergleichsgruppe ohne Hyperthermie bei 76 Patienten. Damit wurde das Risiko durch die zusätzliche Hyperthermie um 42% gesenkt. Das Therapieansprechen betrug 28,8% bei der Hyperthermiegruppe gegenüber 12,7% bei alleiniger Chemotherapie. Das Gesamtüberleben war in einer vorläufigen Analyse in der Hyperthermie-Gruppe besser als in der Gruppe ohne Hyperthermie. Nebenwirkungen traten bei der Hyperthermie-Gruppe als Grad-3/4-Leuopenien erwartungsgemäß häufiger auf.

GfBK-Kommentar: Diese randomisierte Untersuchung belegt, dass eine regionale Hyperthermiebehandlung die Wirkung einer Chemotherapie bei Weichteilsarkomen verstärkt. Insofern sollte die Hyperthermie bei Weichteilsarkomen zur Standardbehandlung gehören, zumal auch andere Studien deren zusätzlichen Nutzen während einer Chemotherapie gezeigt haben.
Bei der Hyperthermie wird eine Überwärmung von Tumorzellen mittels hochfrequenter Wellen angestrebt, wodurch es zu einer Tumorhypoxämie (Sauerstoffmangel) und Entwicklung eines sauren Zellmilleus sowie zu einer Nährstoffverarmung im Tumor kommt. Hierdurch wird der Zellstoffwechsel gestört und es kann zu Zelltod kommen.
Wird gleichzeitig eine Chemo und/oder- Strahlentherapie verabreicht, so erfährt diese durch die Hyperthermie eine Wirkungsverstärkung. In Einzelfällen kann dadurch eine bislang unwirksame Chemotherapie und/oder Strahlentherapie so erst zur Wirksamkeit gebracht werden.
Über die verschiedenen Methoden der Hyperthermie liegen inzwischen über 40.000 umfangreiche Untersuchungen vor. Dabei wurden in mindestens 21 randomisierten kontrollierten klinischen Studien deutlich bessere Ergebnisse durch die Kombination mit Hyperthermie hinsichtlich der Ansprechraten und der Überlebensraten demonstriert. Besonders deutlich konnte dies bei Tumoren der Blase, des Gehirns der Leber, der Lunge, des Ösophagus, des Rektums, der Vagina, der Vulva und der Zervix gezeigt werden.


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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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