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Mistel: Positive Wirkung bei Lungenkrebs

30. April 2020

Schad F, Thronicke A, Steele M, Matthes B, Grah C, Merkle A, Matthes H. Overall survival of stage IV non-small cell lung cancer (NSCLC) patients treated with Viscum album L. in additon to standard care. PLoS One 2018; 13(8): e0203058. doi: 10.1371/journal.pone.0203058

Dass die Misteltherapie zu einer Verlängerung des Gesamtüberlebens führen kann, zeigte eine Beobachtungsstudie des anthroposophischen Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe bei Patienten mit nichtkleinzelligem Lungenkrebs, die Daten von 158 Patienten mit nichtkleinzelligem Lungenkrebs im Stadium IV (mit Metastasen) ausgewertet haben. 108 Erkrankte erhielten dabei eine Chemotherapie und/oder eine Bestrahlung. 50 Patienten wurden zusätzlich mit der weißbeerigen Mistel (Viscum album L.) behandelt. Das Ergebnis: Das durchschnittliche Überleben in der Mistelgruppe betrug 17 Monate, in der Vergleichsgruppe ohne Mistel lediglich acht Monate. Nach einem Jahr waren in der Mistelgruppe noch 60,2 Prozent am Leben gegenüber 35,5 Prozent in der Kontrollgruppe. Die Drei-Jahres-Überlebensrate lag bei den mit Mistel behandelten Patienten bei 25,7 Prozent gegenüber 14,2 Prozent in der Kontrollgruppe. Insgesamt lag damit das Risiko der Sterblichkeit in der Gruppe mit zusätzlicher Misteltherapie um 56 Prozent niedriger.

GfBK-Kommentar: Zur Mistel sind mehr als 100 klinische Studien veröffentlicht, 39 sind wissenschaftlich besonders hochwertig („prospektiv-randomisiert“). In der Mehrzahl belegen die Studien die Wirksamkeit der Mistelpräparate. Misteltherapie verbessert die Lebensqualität und hilft die Nebenwirkungen belastender Therapien wie Müdigkeit (Fatigue), Depression, Angst, Schmerzen und Übelkeit/Erbrechen zu verringern.
Das vorliegende Ergebnis ist deswegen erstaunlich, weil nichtkleinzelliger Lungenkrebs, der bereits gestreut hat, eher eine schlechte Prognose hat, vor allem wenn sich die Patienten in einem schlechten Allgemeinzustand befinden. Hier wirkt die Misteltherapie ebenfalls entgegen, indem sie das Allgemeinbefinden und die Verträglichkeit von schulmedizinischen Therapien verbessert.
Außerdem bestärkt diese Untersuchung, dass man eine Misteltherapie sehr gut auch parallel zur Chemotherapie einsetzen kann. Dies konnten bereits andere Studien zeigen, nämlich dass grundsätzlich keine Wechselwirkungen zwischen einer Misteltherapie und einer schulmedizinischen Therapie über ein bestimmtes Leberenzym, das Cytochrom P450, zu erwarten sind ([1][2]) und dass eine Misteltherapie während einer Checkpointinhibitor- und Antikörpertherapie eingesetzt werden kann ([3][4]).
Wir raten daher aufgrund den tendenziell besseren Überlebensraten, bereits während einer Chemotherapie eine Misteltherapie durchzuführen, die am besten bereits einige Wochen vorher eingeleitet wird.

Literatur
[1] Dröhmer J und Eisenbraun J. Assessment of Extracts from Mistletoe (Viscum album) for Herb–Drug Interaction by Inhibition and Induction of Cytochrome P450 Activities. Phytother Res 2012. https://doi.org/10.1002/ptr.3473
[2] Weissenstein U, Kunz M, Oufir M, Wang JT, Hamburger M, Urech K, Regueiro U, Baumgartner S. Absence of herb-drug interactions of mistletoe with the tamoxifen metabolite (E/Z)-endoxifen and cytochrome P450 3A4/5 and 2D6 in vitro. BMC Complement Altern Med 2019; 19(1): 23. https://doi.org/10.1186/s12906-019-2439-2
[3] Thronicke A, Steele ML, Grah C et al. Clinical safety of combined therapy of immune checkpoint inhibitors and Viscum album L. therapy in patients with advanced or metastatic cancer. BMC Complement Altern Med 2017; 17: 534. doi:10.1186/s12906-017-2045-0
[4] Schad F, Axtner J, Kröz M, Matthes H, Steele ML. Safety of Combined Treatment With Monoclonal Antibodies and Viscum album L Preparations. Integrative Cancer Therapies 2018; 41–51. https://doi.org/10.1177/1534735416681641


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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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