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Endometriumkarzinom durch zu viel Limonade?

20. Juni 2016

In Deutschland erkranken jedes Jahr mehr als 11.000 Frauen mit einem Altersgipfel zwischen 65 und 85 Jahren erstmals an einem Endometriumkarzinom. Mit circa 75 bis 80 % stellt das Typ-I-Karzinom die häufigere Variante dar, welche histologisch als endometrioides Adenokarzinom klassifiziert wird. Zu den Risikofaktoren zählt beim östrogenabhängigen Typ-I-Karzinom außer dem metabolischen Syndrom mit Adipositas die Langzeiteinnahme von Östrogenen ohne Gestagenschutz.
Etwa 10 bis 15 % der Endometriumskarzinome gehören zum Typ II, welche meistens als seröse oder klarzellige Karzinome beschrieben werden, wobei die Patientinnen mit einem Typ-II-Karzinom häufig schlank sind und nicht die typischen Risikofaktoren einer Östrogendominanz aufweisen.
Frauen nach den Wechseljahren, die häufig gesüßte Softdrinks konsumieren, erhöhen möglicherweise ihr Risiko, an einem Endometriumkarzinom vom Typ I zu erkranken, und das unabhängig von Risikofaktoren wie Rauchen, BMI und Diabetes. Dies zeigen Daten der prospektiven Iowa Womenʾs Health Study mit mehr als 23.000 Frauen, die von 1985 bis 2010 nachbeobachtet wurden, wobei sich vor allem darauf konzentriert wurde, wie viele Getränke mit und ohne Zucker, Fruchtsäfte, Süßigkeiten, Stärke und Zucker konsumiert wurden (Inoue-Choi M et al./ Cancer Epidemiol Biomarkers Prev 2013).
Die Auswertung ergab, dass Frauen, die angaben, mindestens viermal (bis zu 60mal) pro Woche Softdrinks zu konsumieren, im Vergleich zu Frauen, die auf solche Getränke verzichteten, ein um 72% erhöhtes Risiko für ein Typ-I-Endometriumkarzinom hatten. Die Risikoerhöhung zeigte sich jedoch nicht für Typ-II-Karzinome, so dass die Forscher annehmen, dass der übermäßige Konsum von Softdrinks zu einer Veränderung des Östrogenstatus führt und im Zusammenhang mit einer Adipositas (dem Hauptrisikofaktor für Typ-I-Karzinome) steht.

GfBK-Kommentar: Leider wird in der Studie nicht näher nach den Ursachen geforscht. So sind neben einer möglichen Triggerung des metabolischen Syndroms durch Softdrinks auch die teilweise zugesetzten Süßstoffe, z.B. Aspartam als Auslöser denkbar. So zeigte eine andere große Studie (Schernhammer ES et al./ Am J Clin Nutr. 2012), dass der Konsum von süssstoffhaltigen Softdrinks das Risiko von Leukämien bei Männern und Frauen erhöht. Dieser Effekt zeigte sich bereits ab einer Diät-Limo täglich. Im Vergleich zu Personen, die keine Diät-Limos tranken, zeigte die Auswertung ein um 42 Prozent höheres Risiko für Leukämien bei Männern und Frauen, ein um 102 Prozent höheres Risiko für multiple Myelome (Knochenmarkskrebs) bei Männern und ein um 31 Prozent höheres Risiko für Non-Hodgkin-Lymphome bei Männern. Wir sind der Ansicht, dass diese Ergebnisse in der Bevölkerung viel mehr Beachtung finden sollten.


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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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