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Parodontose erhöht das Krebsrisiko in der Postmenopause

28. März 2019

Nwizu NN, Marshall JR, Moysich K, Genco RJ, Hovey KM, Mai X, LaMonte MJ, Freudenheim JL, Wactawski-Wende J. Periodontal disease and incident cancer risk among postmenopausal women: Results from the Women's Health Initiative Observational Cohort. Cancer Epidemiology, Biomarkers & Prevention 2017; 26: 1255–65. doi: 10.1158/1055-9965.EPI-17-0212

Frühere Untersuchungen hatten gezeigt, dass eine Parodontitis mit einer erhöhten Rate von Krebserkrankungen im Kopf-Hals-Bereich assoziiert ist. Vor allem bei Raucherinnen mit einer Parodontitis war das Mammakarzinomrisiko um 32 Prozent erhöht [3].
Nun wurde von denselben Forschern festgestellt, dass postmenopausale Frauen mit einer Parodontose auch dreimal häufiger an einem Ösophaguskarzinom erkranken als Frauen mit gesundem Zahnfleisch. Dies war in der sog. Women's Health Initiative Observational Study (WHI-OS) mit Abstand die stärkste Assoziation. Aber auch für weitere Krebsraten, wie das Gallenblasen-karzinom, Bronchialkarzinom und Melanom, war eine Paradontose mit einem erhöhten Erkrankungsrisiko assoziiert. Dieser Einfluss blieb auch dann bestehen, wenn man den Risikofaktor Rauchen mit berücksichtigte.

GfBK-Kommentar: Hier zeigt sich wieder einmal, wie wichtig eine gute Mundhygiene ist: 2-3 x täglich Zähne putzen, 1 x inklusive Zahnseide und/oder Interdentalbürstchen und eine professionelle Zahnreinigung einmal jährlich.
Grund dafür, dass eine Paradontose oder Parodontitis verschiedene Krankheiten beeinflusst, ist vermutlich, dass das entzündliche Geschehen sich nicht nur auf die Mundhöhle beschränkt, sondern auch Auswirkungen auf Entzündungsprozesse im gesamten Organismus hat.
Umgekehrt ist auch zu überlegen, ob nicht ein generalisierter entzündlicher Prozess ganz woanders im Körper vorliegt, von dem das Zahnfleisch „lediglich ebenfalls“ betroffen ist. Zusätzlich zu der vorstehend beschriebenen, gezielten Mundhygiene sollte daher bei Parodontose auch nach einem generalisierten entzündlichen Geschehen im Körper gefahndet und dieses ggfls. beseitigt werden.
Und nicht zu vergessen: Da auch vereiterte Zahnwurzeln oder „stumme" Entzündungen im Kieferknochen (sogenannte NICO) durch den chronischen Entzündungsprozess das Krebsgeschehen beeinflussen können, lohnt es sich stets, nach der Primärdiagnose einer Krebserkrankung einen ganzheitlich orientierten Zahnarzt aufzusuchen.

Literatur:
[3] Freudenheim JL, Genco RJ, LaMonte MJ, Millen AE, Hovey KM, Mai X, Nwizu N, Andrews CA, Wactawski-Wende J. Periodontal disease and breast cancer: prospective cohort study of postmenopausal women. Cancer Epidemiol Biomarkers Prev 2015. DOI: 10.1158/1055-9965.EPI-15-0750


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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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