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Sekundäre Pflanzenstoffe zur Prävention von Prostatakarzinom

18. Juli 2017

Interessant ist die Beobachtung, dass Männer, die häufig Tomaten, Tomatenmark oder Tomatensaft verzehren, weniger häufig an Prostatakarzinom erkranken. Diese Beobachtung wird auf das in Tomaten enthaltene stark antioxidativ wirksame Lykopin zurückgeführt, das die Zellen vor DNA-Schäden schützen soll. Lykopin wird durch vorheriges Erhitzen der Tomaten wohl besser für den Körper verfügbar gemacht, daher ist die bessere vorbeugende Wirkung von z.B. Tomatensaft im Gegensatz zu „rohen Tomaten” zu erklären.
Diese Erkenntnisse greift die Lykopinstudie bei Prostatakarzinompatienten an der University of Bristol auf (Er V et al. / Cancer Epidemiol Biomarkers Prev 2014). Die Analyse verglich 1.806 Männern mit lokalisiertem Prostatakarzinom und 12.005 Kontrollen, die als Teilnehmer des ProtecT-Trials Fragebögen zu Ihren Ernährungsgewohnheiten ausgefüllt hatten. Dabei zeigte sich, dass Männer, die pro Woche mehr als zehn Portionen Tomaten aßen, ihr Prostatakarzinomrisiko um 18 Prozent verringerten. Beim Essen von Tomaten wurden frisches Gemüse, Tomatensaft und Bohnen in Tomatensoße berücksichtigt. Das Essen der empfohlenen fünf Portionen Obst oder Gemüse pro Tag verringerte das Erkrankungsrisiko im Vergleich zu zweieinhalb Portionen oder weniger um 24 Prozent. Diese Ergebnisse legen nahe, dass Tomaten in der Prävention von Prostatakrebs eine wichtige Rolle spielen könnten.

GfBK-Kommentar: Forscher um Giovannucci hatten bereits in anderen Studien gezeigt (Zu K et al. / J Natl Cancer Inst 2014), dass viel Lykopin das Risiko für ein Prostatakarzinom senken kann. Auch wenn Ernährungsstudien meistens nur Follow-up-Studien mit retrospektiver Befragung sind und daher in ihrer Aussagekraft schwierig zu bewerten sind, zeigt die Fülle der bisher vorliegenden Daten, dass die Lebensgewohnheiten von Krebspatienten und Gesunden bei der Beratung in den Fokus rücken sollten. Die bisherigen Daten aus epidemiologischen, in vitro, in vivo und klinischen Studien (von Löw EC et al. / In vivo 21(2): 189-204) rechtfertigen schon jetzt die Empfehlung von lykopinreichen Tomatenprodukten, Selen (bei Mangel), Soja, Grüntee und Granatapfel-Polyphenolen zur Prävention des Prostatakarzinoms. Und: Männer können ihr Wiedererkrankungsrisiko durch Sport um 30 bis 50 Prozent reduzieren (Friedenreich CM et al. / European Urology 2016; 70(4): 576-585).


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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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