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Brokkoli gegen Prostatakrebs und andere Krebsarten

18. Juli 2017

Cipolla BG, Mandron E, Lefort JM, Coadou Y, Della Negra E, Corbel L, Le Scodan R, Azzouzi AR, Mottet N. Effect of Sulforaphane in Men with Biochemical Recurrence after Radical Prostatectomy. Cancer Prev Res (Phila) 2015; 8(8): 712-9

Brokkoli, insbesondere Brokkolisamen und -keimlinge, enthalten große Mengen an Sulforaphan, einen sekundären Pflanzenstoff aus der Gruppe der Glucosinolate (Senfölglycoside) In zahlreichen Laborstudien konnte eine Antikrebswirkung von Sulforaphan nachgewiesen werden [2]. Die ersten klinischen Studien belegen diese Wirkung nun auch beim Menschen.
Eine US-amerikanische Pilotstudie untersuchte bei 20 Patienten mit rezidiviertem Prostatakarzinom den Effekt von Sulforaphan aus Brokkolisprossen-Extrakt. 20 Wochen lang wurden einmal täglich 88 mg Sulforaphan in Kapseln eingenommen. Die vorläufigen Ergebnisse zeigen, dass bei 25% der Patienten der PSA-Wert um mehr als 50% gesunken ist. Bei 90 % der Patienten verdoppelte sich der PSA-Wert nicht. Dabei kam es bei keinem der Patienten zu ernsten Nebenwirkungen [3]. Bei einer älteren Studie mit 20 Prostatakrebs-Patienten und gleicher Sulforaphan-Dosierung verlängerte sich die PSA-Verdopplungszeit von 6 Monaten vor Studienbeginn auf 9,4 Monate während der Studie [4].
Eine aktuelle placebo-kontrollierte Studie um Cipolla mit 78 Patienten nach Prostatektomie bestätigt die Ergebnisse von früheren Pilotstudien: Die Studienteilnehmer erhielten 6 Monate lang täglich 60 mg Sulforaphan. Die Veränderungen der PSA-Spiegel waren in der Sulforaphan-Gruppe signifikant niedriger als in der Placebo-Gruppe. Zudem war die PSA-Verdopplungszeit 86 % länger (28,9 versus 15,5 Monate). Die Unterschiede zwischen den beiden Gruppen wurden nach 3 Monaten deutlich.

GfBK-Kommentar: Diese Forschungsergebnisse zeigen, dass das wachstumshemmende Potenzial der sekundären Pflanzenstoffe schon jetzt bei allen Tumorarten genutzt werden kann, indem Krebsbetroffenen empfohlen wird, an den häufigen Verzehr von Brokkoli, Blumenkohl oder anderen Kohlsorten (3 bis 5 Portionen in der Woche) zu denken. Besonders hohe Konzentrationen der Glucosinolate finden sich übrigens in den Samen oder jungen Keimlingen dieser Pflanzen.

Literatur:

[2] Herr I, Rausch V, Büchler MW. Senfölbombe der Kreuzblütler – pflanzlicher Verteidigungsmechanismus mit therapeutischer Wirkung. DZO 2013; 45: 4-13
[3] Universitätsklinikum Heidelberg, Sektion Pankreaskarzinomforschung (2015): Patientenstudien mit Brokkolisprossen. URL: https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/Patientenstudien-mit-Brokkolisprossen.138800.0.html (4.10.2017)
[4] Alumkal JJ, Slottke R, Mori M, Schwartzman J, Graff JN, Beer TM, Ryan CW, Koop DR, Cherala G, Munar M, Flamiatos JF, Gao L, Tucker E. Sulforaphane treatment in men with recurrent prostate cancer. J Clin Oncol 2013; 31 (suppl; abstr 5017)


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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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