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Watch and wait auch bei Melanompatienten

28. März 2019

Leiter UM, Stadler R, Mauch C, et al.: Final analysis of DECOG-SLT trial: Survival outcomes of complete lymph node dissection in melanoma patients with positive sentinel node. J Clin Oncol 2018; 36 (Suppl) Abstr. 9501

Die Prognose eines malignen Melanoms ist neben der Eindringtiefe auch vom Befall der Wächterlymphknoten abhängig, also den ersten Lymphknoten, die von den Lymphgefäßen aus dem Tumorareal erreicht werden. Meistens wird daher eine sog. Wächterlymphknoten-Biopsie durchgeführt, die zur frühzeitigen Erkennung von Lymphknotenmetastasen dient. Eine prospektiv randomisierte Phase-3-Studie der Uniklinik Tübingen konnte nun zeigen, dass bei Mikrometastasen im Wächterlymphknoten (ohne Makrometastasen) eine Watch-and-wait-Strategie völlig ausreichend ist.
In der Studie von Prof. Leitner wurden 483 Patienten mit malignem Melanom und Mikrometastasen entweder in eine Gruppe mit Beobachtung oder in eine Gruppe mit kompletter Lymphadenektomie randomisiert. Nach 5 Jahren überlebten in der watch-and-wait-Gruppe 67,6 % ohne Fernmetastasen, nach 10 Jahren waren es 55,8 %. Es ergaben sich im Vergleich zur Gruppe der Lymphadenektomierten keine großen Unterschiede: Hier überlebten 65,9 % nach 5 Jahren und 55,5 % nach 10 Jahren. Auch für das Gesamtüberleben zeigten sich ähnliche Zahlen: 71,4 % der Patienten waren bei Beobachtung nach 5 Jahren noch am Leben und 62,8 % nach 10 Jahren. Bekamen die Patienten eine komplette Lymphadenektomie, überlebten 72,3 % 5 Jahre lang und 61,9 % 10 Jahre.

GfBK-Kommentar: Die vorliegende Studie zeigt, dass es bei Mikrometastasen im Wächterlymphknoten völlig ausreichend ist, eine Watch-and-wait-Nachsorge durchzuführen, ohne eine komplette Lymphadenektomie, die belastend ist und zu Lymphödemen führen kann. Watch-and-wait bedeutet hierbei, dass Palpation und Ultraschall der Lymphknotenregion als Diagnostik in der Nachsorge ausreichen.
Ist ein Melanom diagnostiziert worden, sind auch komplementärmedizinische Methoden in der Nachsorge zu empfehlen, allen voran eine an den Blutspiegel angepasste Gabe von Vitamin D und Selen sowie eine Aktivierung des Abwehrsystems mit Mistel- oder Thymuspräparaten und eventuell die Durchführung einer Tumorimpfung.


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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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