Forschung / Studien

Zheng X, Wu K, Song M et al. Yogurt consumption and risk of conventional and serrated precursors of colorectal cancer. Gut Published Online First: 17 June 2019. doi: 10.1136/gutjnl-2019-318374

Studienergebnisse zeigen auf, dass der Verzehr von zwei oder mehr Portionen Joghurt pro Woche bei Männern die Bildung von Adenomen verhindern kann, aus denen sich später ein Darmkrebs entwickeln kann. Ein Team von der Harvard Universität in Boston hat hierzu die Daten der Health Professionals Follow Up Study (HPFS) und der Nurses Health Study (NHS) ausgewertet, deren Teilnehmer seit Jahrzehnten regelmäßig zu ihren Lebensgewohnheiten befragt werden.
Allerdings trat der schützende Effekt statistisch signifikant nur bei Männern (und nicht bei Frauen) auf, die mindestens zweimal pro Woche Jogurt verzehrten. Diese Gruppe hatte insgesamt ein um 19 % vermindertes Risiko auf ein Adenom und ein um 26 % vermindertes Risiko auf ein Adenom von mehr als 1 cm oder mit einer tubulovillösen bzw. schweren Dysplasie.

GfBK-Kommentar: Schon seit einigen Jahren vermuten Forscher, dass bestimmte im Joghurt enthaltene Bakterien für einen Schutzeffekt verantwortlich sein sollen, indem Karzinogene gebunden werden. Bei Mäusen und Ratten konnte durch die Fütterung mit Jogurt tatsächlich die Entwicklung von Darmkrebsvorstufen verhindert werden. Ob die Ergebnisse für den Menschen relevant sind, war bisher unklar.
Auch Frauen und nicht nur Männern kann Joghurt, am besten ohne zugesetzten Zucker und in zertifizierter Bio-Qualität, empfohlen werden. Denn eines zeigte die Studie auch: In beiden Geschlechtern war ein häufiger Verzehr von Joghurt mit einer niedrigeren Rate von Adenomen assoziiert. Der Zusammenhang war jedoch nur bei Männern signifikant. Warum das so war, blieb jedoch unklar.