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Cetuximab bei kolorektalen Karzinomen

04. Juli 2013

Patienten mit metastasierten kolorektalen Karzinomen (CRC) und KRAS - WildtypTumoren profitieren unabhängig von der Lokalisation der Metastasen von einer Erstlinienbehandlung mit Cetuximab zusätzlich zu einer Standardchemotherapie. Dies wurde in der CRYSTAL-Studie gezeigt, in der Patienten mit metastasiertem CRC und KRAS-Wildtyp-Tumoren entweder nur FOLFIRI (Leucovorin, 5-Fluorouracil, Irinotecan) oder zusätzlich Cetuximab erhielten (Cutsem van E/JCO 2011).
Dabei zeigte sich unabhängig von der Lokalisation der Metastasen in einer neueren retrospektiven Analyse der CRYSTAL-Studie ebenfalls ein besseres Therapieansprechen (Köhne CH/ J Clin Oncol 2011). Bei auf die Leber beschränkter Metastasierung: waren es 70,6 gegenüber 44,4 Prozent; und bei nicht auf die Leber beschränkter Metastasierung waren es 53,6 gegenüber 38,5 Prozent.

GfBK-Kommentar: Hoffnungen wecken Behandlungen mit neuen Substanzen, wie z.B. Cetuximab, seit langem. Antikörper blockieren die Weiterleitung von Wachstumsimpulsen ins Innere der Krebszellen, indem sie an bestimmte Rezeptoren auf der Oberfläche von Krebszellen binden. Diese neuen Substanzen sind jedoch keine Wundermittel. Auch weiß man bislang nur wenig über die Langzeiterfolge dieser neuen Therapieformen. Dies zeigt auch die vorliegende Studie, bei der Cetuximab das Gesamtüberleben auf insgesamt nur 3,5 Monate verlängern konnte. Interessanterweise werden gerne die Zahlen von den Herstellern und einigen Anwendern vor allem im Hinblick auf das Therapieansprechen kommuniziert, obwohl deren Aussagekraft wissenschaftlich recht fragwürdig ist. Die Erfahrung zeigt, dass nur bestimmte Patienten von einer solchen Therapie dauerhaft profitieren und dass es immer noch schwierig ist, den Therapieerfolg zufriedenstellend vorherzusagen.
Außerdem sollte man bedenken, dass Antikörpertherapien meistens nur in Kombination mit einer nebenwirkungsreichen Chemotherapie angewandt werden. Auch wenn Cetuximab im Vergleich zu herkömmlichen Zytostatika relativ nebenwirkungsarm ist, so ist für viele Patienten die häufigste Nebenwirkung von Cetuximab, ein akneartiger Hautausschlag, sehr belastend. Außerdem können bei etwa 5 Prozent aller Patienten Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten, von denen etwa die Hälfte dieser Reaktionen lebensbedrohend ist. Insbesondere bei fortgeschrittenen Tumoren ist daher eine individuelle Abwägung der geeigneten Therapieform wichtig.


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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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