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Zehn Schritte nach der Diagnose Krebs

Die Diagnose Krebs ist ein Schockerlebnis: Unvermittelt ist man mit den eigenen Ängsten, mit Hilflosigkeit, Schmerz und Leiden sowie der eigenen Sterblichkeit konfrontiert. Auch wenn die Diagnose aufs Äußerste fordert: Es gibt bewährte Schritte, die helfen, den unbekannten Weg besonnen und selbstbestimmt weiterzugehen.

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1. Innehalten: Nehmen Sie sich die Zeit, die Sie brauchen
Der vielleicht wichtigste Punkt, über den Sie sich klar werden dürfen, wenn plötzlich scheinbar alles ganz schnell gehen soll: In den allermeisten Fällen haben Sie Zeit. Meist wächst ein Tumor nicht in wenigen Tagen. Bis auf wenige Ausnahmesituationen, in denen akute Beschwerden behandelt werden müssen, können Sie sich zunächst einige Tage Zeit nehmen, um sich zu stabilisieren und die Diagnose anzunehmen.

2. Informieren Sie sich auf achtsame Weise
Nutzen Sie diese Zeit auch, um sich achtsam zu Ihrer Diagnose zu informieren. Es geht um Sie, Wissen kann Angst mindern und helfen, die Situation einzuschätzen. Stellen Sie Fragen und hören Sie sich um, beispielsweise auch bei der Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr e. V. Nutzen Sie jedoch das Internet vorsichtig und mit Bedacht. Die große Menge an Informationen kann „überfluten“, zudem sind viele Internetforen nicht unabhängig, sondern von der pharmazeutischen Industrie gesponsert.

3. Finden Sie den Arzt, die Ärztin Ihres Vertrauens
Bei einer Krebsdiagnose müssen meist weitreichende medizinische Entscheidungen getroffen werden, und dies oft über einen längeren Zeitraum hinweg. Deshalb sollte die Zusammenarbeit mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin für Sie von Vertrauen geprägt sein und Sie nicht zusätzlich belasten. Hören Sie hier auf Ihr Bauchgefühl und nutzen Sie Ihr Recht auf eine Zweitmeinung, um ein möglichst gutes Gefühl für die Ihnen offenstehenden Möglichkeiten zu bekommen

4. Nutzen Sie Ihr Mitspracherecht
So sollte es für Sie besser möglich sein, am Steuerrad Ihres Lebens stehen zu bleiben und anhand der gesammelten Informationen die richtigen Fragen zu stellen und Ihr Mitspracherecht bezüglich der geplanten Therapien wahrzunehmen. Vor allem: Nur Sie wissen, was für Sie persönlich wichtig und stimmig ist.

5. Legen Sie sich eine eigene Patienten-Mappe an
Dazu gehört auch, dass Sie sich eine Patientenmappe anlegen, in der Sie sämtliche Unterlagen sammeln, die Sie zum Beispiel im Falle einer Zweitmeinung, eines Umzugs oder eines Arztwechsels immer parat haben, anstatt sie mühevoll zusammentragen zu müssen. So können Sie unter Umständen doppelte Blutabnahmen oder andere Untersuchungen vermeiden und haben Ihren Therapieverlauf besser im Blick.

6. Organisieren Sie sich gut mit einer Liste
Halten Sie in dieser Zeit vieles schriftlich fest. Machen Sie sich eine Liste über all die Dinge, die es nun zu organisieren und zu planen gilt. Wie lange dauert die Behandlung? Welche Nebenwirkungen kommen eventuell auf Sie zu? Wo bekommen Sie Hilfe? Wen müssen Sie benachrichtigen? Muss etwas besorgt werden? Was übernimmt die Krankenkasse? Wer kümmert sich während eines Krankenhausaufenthalts um Blumen, Post, die Haustiere? Sind die Kinder ausreichend betreut? All dies schriftlich zu fixieren, sorgt für ein Gefühl von Sicherheit und Orientierung und hilft, Sorgen und Gedankenkreisen zu vermeiden. 

7. Holen Sie sich Unterstützung bei Angehörigen und Freunden
Außerdem können Sie so einschätzen, wo Sie Hilfe von außen benötigen. Nehmen Sie Unterstützung auch aus dem Familien- und Freundeskreis in Anspruch. Die meisten Menschen helfen gern, besonders in einer solchen Situation. Sie können z.B. jemand zu den Arztterminen mitnehmen. Oft ist man selbst viel zu aufgeregt, so dass man nicht alles wahrnimmt, was gesprochen wird. Das ist völlig normal. Oder sich praktisch unterstützen lassen, etwa bei Kinderbetreuung – einfach nur um Ihren Gefühlen freien Lauf zu lassen.

8. Nutzen Sie Methoden der Naturheilkunde
Methoden aus Natur- und Erfahrungsheilkunde helfen enorm, Nebenwirkungen der schulmedizinischen Therapien zu reduzieren und Ihr Immunsystem zu stärken. Sie bekommen Werkzeuge an die Hand, die Sie unterstützen, etwas für sich selbst tun zu können, anstatt sich lediglich passiv behandeln zu lassen. Dies gibt Ihnen zusätzlich zum direkten Nutzen ein Gefühl von Selbstwirksamkeit und Ganzheitlichkeit auf Ihrem Heilungsweg.

9. Gehen Sie sorgsam mit sich um
Diese Zeit ist eine Ausnahmesituation. Verlangen Sie also nicht Dinge von sich, die Sie über Gebühr belasten. Was tut mir im Augenblick gut? Wo kann ich noch besser für mich sorgen? Was ist gerade zu viel? Was brauche ich im Moment, um mich wohlzufühlen? Tun Sie sich Gutes. Ernähren Sie sich gut und ausgewogen. Achten Sie auf Ihre eigenen Bedürfnisse und gehen diesen nach. Geben Sie der Gesundheit von Anfang an auch Raum.

10. Schenken Sie den seelischen Aspekten genug Beachtung
Sie haben Angst, dass es Ihnen den Boden unter den Füssen wegzieht? Suchen Sie nach Therapeutinnen und Therapeuten suchen, die Sie psychoonkologisch beraten oder therapeutisch begleiten können. Wo möchte oder sollte ich hinschauen? Wie möchte ich in Zukunft leben? Diese wichtigen Fragen dürfen und sollten Sie in Ruhe stellen – dann kann aus der Krise eine wahre Chance erwachsen.

Zehn Schritte für die erste Zeit nach der Diagnose Krebs


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