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Krebs - mehr Männer in der Beratung

Über die Krankheit Krebs reden, zum Arzt oder zur Beratung gehen? Was mit dem eigenen Körper zu tun hat, machen Männer häufig mit sich aus.

Männer gehen anders mit der Krankheit Krebs um als Frauen. Frauen reden oft darüber, Männer machen die Erkrankung eher mit sich aus. Bei der Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr in Heidelberg ist nur jeder Fünfte der Ratsuchenden ein Mann. „Ich darf keine Schwächen zeigen, muss stark sein. Nichts darf nach außen dringen. Das traditionelle Männerbild wirkt bis heute", beschreibt Dr. med. György Irmey, Ärztlicher Direktor der Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr (GfBK) in Heidelberg die Haltung vieler Männer. Zudem betreffe Prostatakrebs, bei Männern die häufigste Krebsart, die Männlichkeit. Darüber zu reden sei immer noch ein Tabu.

Augen zu und durch
„Männer folgen eher Autoritäten – und bevorzugen die scheinbar schnellen Lösungen. Vor allem wenn die ärztliche Autoritäten mit festen Standpunkten und Fakten klare Vorgaben machen", sagt Dr. med. Ralf Oettmeier, Leitender Chefarzt der Klinik im LEBEN in Greiz im Vogtland, die sich auf Biologische Krebsmedizin spezialisiert hat.

Beispiel Prostatakrebs. Die Leitlinien der Deutschen Krebsgesellschaft empfehlen bei Prostatakarzinom eine OP mit anschließender Hormonbehandlung. „Obwohl durch die Operation Inkontinenz und Impotenz drohen, ziehen wenige Männer andere, weniger radikale Therapieformen in Betracht", so Oettmeiers Erfahrung. An Krebs erkrankte Frauen hinterfragten viel häufiger Therapievorschläge und suchen nach Alternativen.

Männer erkranken häufiger an Krebs
Dabei ist das Risiko an Krebs zu erkranken und daran zu sterben für Männer höher als für Frauen. Um mehr als 80 Prozent hat bei Männern in Deutschland zwischen 1980 bis 2006 die Zahl jährlich neu aufgetretener Krebserkrankungen zugenommen, bei Frauen sind es 35 Prozent. Laut Deutsche Krebsgesellschaft ist die Fünf-Jahres-Überlebensrate mit 54 bis 57 Prozent niedriger als bei Frauen (61-62 Prozent) Auch bei Krebsarten, die Frauen und Männer gleichermaßen betreffen, schneiden Männer schlechter ab. Bei Lungenkrebs liegt das relative Fünf-Jahres-Überleben in Deutschland für Männer bei 15 Prozent und für Frauen bei 19 Prozent. Die Gründe dafür sind laut britischem Krebsforschungsinstitut Cancer Research UK die ungesündere Lebensweise, rauchen, Alkohol trinken, Übergewicht und zu wenig Bewegung. Bei körperlichen Beschwerden zögern Männer den Arztbesuch heraus.

Verdrängen und resignieren
„Männer verdrängen die Krankheit Krebs und die damit verbunden Ängste stärker", sagt Dr. med. György Irmey von der Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr (GfBK). Sie unterdrücken eher Gefühle und Sehnsüchte, schlucken Konflikte und Tabuthemen herunter. „Bei mir ist alles o.k." Diesen Satz hört Chefarzt Dr. Oettmeier bei der psychoonkologischen Behandlung in der Klinik anfangs öfter. In den Gesprächsrunden tauten die männlichen Patienten dann allmählich auf, reden über sich und lernen mit ihren Ängsten umzugehen, anstatt sie zu verdrängen.

Zudem resignieren männliche Krebskranke schneller, wenn es Komplikationen gibt, die Heilung länger dauert oder Rezidive auftreten: „Das schaffe ich sowieso nicht. Das bringt nichts", solche Äußerungen kennt Chefarzt Oettmeier gut aus dem Klinikalltag. „Dabei können Lebenswille, Hoffnung und positive Gedanken die eigenen Selbstheilungskräfte stärken und den Gesundungsprozess stark fördern, sagt Oettmeier.

Kämpfer und Querdenker
Natürlich gibt es auch die anderen Männer, die ihren eigenen Weg gehen. „Querdenker" nennt Dr. Ralf Oettmeier diese Patienten. Männer, die auch in anderen Lebensbereichen nicht im „Mainstream" schwimmen. So zum Beispiel der 67jährige Christian Kurz*, der 2008 an Pankreaskrebs erkrankte. Er war schon zu Zeiten der DDR Mitorganisator des Widerstandes gegen die Staatsgewalt, organisierte Friedensgebete, wurde nach der Wende Bürgermeister einer Großstadt und später Landesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen. Nach der Diagnose im Februar 2008 lehnte Kurz die leitliniengemäße Behandlung seines Krebses mit Operation und Chemotherapie ab, und entschied sich konsequent für eine ganzheitlich biologische Behandlung. Als die gesetzliche Krankenkasse die Erstattung der Behandlungskosten verweigerte, schaltete er Anwalt und Medien ein und erreichte auch hier einen Erfolg. Das Resümee von Dr. Oettmeier: „Solche Männer braucht das Land!"

* Name geändert

Pressekontakt
Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr e. V. (GfBK)
Rainer Lange, Pressereferent
06221 4332108
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Dr. Ralf Oettmeier
Klinik im LEBEN
03661 699870
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Presseinformation (PDF): Krebs - mehr Männer in der Beratung

 

Die Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr e. V. (GfBK) ist ein unabhängiger, gemeinnütziger Verein, der Krebspatienten, Angehörige und Therapeuten unterstützt.
Mit 25 000 Mitgliedern und Förderern ist sie die größte Beratungsorganisation für ganzheitliche Medizin gegen Krebs im deutschsprachigen Raum.
Die GfBK setzt sich ein für eine individuelle, menschliche Krebstherapie, in der naturheilkundliche Methoden besonders berücksichtigt werden. Die Gesellschaft berät kostenfrei und unabhängig über bewährte biologische Therapieverfahren. Die Arbeit wird ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge und private Spenden finanziert. Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) hat der GfBK das Spendensiegel zuerkannt.

©iStock, 1210358928, nortonrsx
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