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Hoffnung für Patienten mit Hirntumoren: Neue Überwärmungstherapie verlängert Lebenszeit und verbessert Lebensqualität

Bösartige Hirntumore galten bislang als schwer behandelbar. Trotz vielfältiger Therapieansätze und vermehrten Anstrengungen in der Forschung war die Perspektive für die Betroffenen unverändert schlecht. Nun verspricht eine neue Methode Hoffnung: die loko-regionale Tiefenhyperthermie mit Radiowellen. Dr. Dr. E. Dieter Hager, Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr (GfBK), stellte jüngst auf dem Treffen der „American Society of Clinical Oncology" in Chicago eine Studie vor, laut der durch die neue Therapie die Lebenszeit verlängert und die Lebensqualität verbessert werden kann.

Untersuchungen belegen, dass bisher beim besonders aggressiven Hirntumor Glioblastoma multiforme die Überlebenszeit ab Diagnose und Operation mit anschließender Chemo- oder Strahlentherapie nur zwischen sechs und zwölf Monaten liegt.

Gemeinsam mit Dr. Hüseyin Sahinbas vom Grönemeyer-Institut für Mikrotherapie in Bochum hat Hager, der auch Leiter der BioMed-Klinik Bad Bergzabern ist, nun 179 Hirntumorpatienten mit der so genannten loko-regionalen Tiefenhyperthermie mit Radiowellen behandelt. Bei den Erkrankten war der Tumor zuvor nach Operationen sowie Chemo- und Strahlentherapie wieder gewachsen. Konventionelle Therapiemöglichkeiten schlugen bei den Betroffenen nicht mehr an.

Laut Sahinbas und Hager konnte mit der loko-regionalen Tiefenhyperthermie bei einem hohen Anteil der Patienten die Krankheitsverläufe lang anhaltend stabilisiert werden, bei vielen bildete sich der Tumor teilweise oder auch komplett zurück.

Bei diesem speziellen Verfahren der Tiefenhyperthermie (dt. Überwärmung), zerstören die Mediziner die Hirntumore durch Wärme, wobei sie

bei dieser Therapieform auch tief im Kopfinneren liegendes Krebsgewebe erreichen können. Nach neuesten Erkenntnissen haben insbesondere die Radiowellen einen direkten tumorzerstörenden Einfluss, so dass neben der Effekte der Überwärmung direkte Wechselwirkungen mit dem elektro-magnetischen Feld bei der Zerstörung von Krebszellen eine große Rolle spielen. Hyperthermie wird in der Krebsbehandlung schon seit Jahren angewendet. Neu ist, dass Hager und Sahinbas mit niederfrequenten Radiowellen arbeiten und sie so erstmals die erfolgreiche Überwärmung auch bei der Bekämpfung von Hirntumoren belegen können. Bislang galten herkömmliche Hyperthermie-Verfahren als nicht anwendbar bei der Behandlung von Hirntumoren.

Nach Angaben von Sahinbas und Hager betrug die Überlebenszeit nach der Behandlung mit der loko-regionalen Tiefenhyperthermie bei Hirntumor-patienten mit anaplastischem Astrozytom im Schnitt 38,2 Monate, bei Betroffenen mit der Diagnose Glioblastoma multiforme 20,3 Monate. Der Anteil der Langzeitüberlebenden (5 Jahre ab Diagnose) stieg bei Kranken mit anaplastischem Astrozytom auf 30 Prozent, bei Menschen mit Glioblastoma multiforme auf 11 Prozent. „Das hat die Fachwelt mit besonderem Interesse zur Kenntnis genommen", sagte Hager, dessen BioMed-Klinik in Bad Berg-zabern die weltweit umfassendste Hyperthermie-Methodik besitzt. Und der Ärztliche Direktor der GfBK, Dr. György Irmey, bilanziert: „Es ist ein wichtiges Signal, dass die Anwendungen der Hyperthermie jetzt auch auf dem größten Krebskongress der Welt in Chicago vorgestellt wurden."

Die Verträglichkeit der neuen Methode sei sehr gut, insbesondere im Vergleich zur Chemotherapie. Nur acht bis zehn Prozent der Patienten gaben an, sich für kurze Zeit müde und schwach zu fühlen. Ein weiterer Pluspunkt der Therapie: Sie ist wesentlich kostengünstiger als die konventionellen Methoden.

GfBK_Presseinformation_2008_Hoffnung_fuer_Patienten_mit_Hirntumoren.pdf

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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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