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© B. FüsselDr. Bettina Füssel ist Biologin und war bis 2016 in der Grundlagenforschung tätig, ihr Forschungsgebiet ist die Molekularbiologie der Krebserkrankung. Als sie die Diagnose eines fortgeschrittenen Ovarialkarzinoms erhält, ist sie daher bereits mit vielen Details vertraut. Dennoch erlebt sie große Überraschungen, die für die Wissenschaftlerin einen Paradigmenwechsel einläuten. Üblicherweise stellen wir Ihnen im momentum-Patientenbericht Personen vor, die ihre Krankheit schon seit mehreren Jahren hinter sich haben. Bettina Füssel berichtet von ihrer Erkrankung im Jahr 2018 und von einem Rezidiv in diesem Frühjahr. Sie erlebt einen Veränderungsprozess mit Höhen und Tiefen, der noch nicht abgeschlossen ist.
Vernunft und Vertrauen
Als ich mit der Diagnose Eierstockkrebs konfrontiert wurde, war es für mich selbstverständlich, mich in die Hände der Schulmedizin zu begeben. Als Biologin in einem international renommierten Forschungsinstitut war ich mir sicher, dass die Forschung, die wir der Krankheitsentstehung und ihrer Bekämpfung widmen, in der Klinik zum Wohl der Patientinnen und Patienten eingesetzt wird. Meine Vorstellung: Unsere Ergebnisse werden über den Zwischenschritt der streng kontrollierten klinischen Studien zu Arzneien und Heilmitteln; empathische Ärztinnen und Ärzte verordnen diese Therapien kranken, heilungsbedürftigen Personen und begleiten den individuellen Verlauf aufmerksam und wohlwollend. Eine individuelle Planung und Kontrolle, gegebenenfalls auch Ergänzungen außerhalb der Leitlinien habe ich als selbstverständlich vorausgesetzt, denn schließlich sind die Maßnahmen, die auf Grundlagen unserer Forschung entwickelt werden, kein Spaziergang für Patientinnen und Patienten. In meiner Vorstellung wurden Patient*innen außerdem mit Empathie und Mitgefühl begleitet.
Selbstverständlichkeiten in der Klinik
Ich weiß, dass ich aufgrund meines Berufs eine privilegierte Patientin war: Es bestehen langjährige Kontakte unseres Instituts zu ebenfalls bundesweit renommierten onkologischen Fachkliniken – auch zu „meiner Klinik“ vor Ort. Ich habe persönliche Kontakte zu Ärztinnen, Ärzten und nicht zuletzt zu einer Kollegin und Freundin, die bereits wegen Erfahrungen einer Krebserkrankung in der Verwandtschaft sehr gut über schulmedizinische und komplementäre Methoden orientiert war. Ich weiß, dass alle handelnden Personen es gut mit mir gemeint und ihr Bestes gegeben haben. Doch der Rahmen ist eng gesteckt: Zeitdruck ist vorherrschend im Kontakt mit Pflegepersonal, Ärztinnen und Ärzten, dazu die Standardisierung der Therapiedurchführung – plötzlich habe ich mich gefühlt wie die Maus im Labor. In diesem Setting hat mich niemand getröstet, es hat niemand von Gesundheit oder Heilung gesprochen, Zuversicht schien hier ein Fremdwort zu sein. Diese Fehlstelle war eine große Verunsicherung für mich.
Erste Erkenntnisse
Nach der Operation wurde bekannt gegeben, dass die Krankheit weiter fortgeschritten war als zunächst angenommen. Der Arzt hat mir in diesem Gespräch gesagt: „Freuen Sie sich doch, mit dieser Diagnose können Sie in Ihrer Altersgruppe an einer Studie teilnehmen.“ Verkehrte Welt: Ich sollte mich freuen, dass sich mein Krebs bereits in meinem Körper ausgebreitet hatte? Ja, weil in der Logik der medizinischen Wissenschaft damit eine Vergünstigung einhergeht, von der ich bis heute nicht weiß, ob sie mir als Individuum tatsächlich genützt oder geschadet hätte. Ich habe mich gegen die Studienteilnahme entschieden und für die Chemotherapie. Gleichzeitig habe ich nach Möglichkeiten gesucht, die meinen Körper während dieser anstrengenden Prozedur unterstützen können. Meine Schwester, die als Yogalehrerin schon früh einen spirituellen Weg eingeschlagen hat, begleitet auch an Krebs erkrankte Personen. In ihrer Yogagruppe waren gleich mehrere Teilnehmerinnen, die mir unbedingt ans Herz gelegt hatten, mich mit der Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr in Verbindung zu setzen: „Hier kannst du dich über komplementäre Heilmethoden informieren und über viele Aspekte beraten lassen, die deine Heilung unterstützen. Bei diesen Menschen bist du gut aufgehoben und und kannst immer nachfragen, wenn du unsicher bist.“
Große Veränderungen
Natürlich hatte ich mein „altes Ich“ mit im Gepäck auf diesem Weg. Ich war schon als Kind eine leistungsorientierte Schülerin und später dann Studentin, ich habe diszipliniert gelernt und gearbeitet. Ich war mit Leib und Seele Wissenschaftlerin, und so nutzte ich das mir zur Verfügung stehende Wissen und habe mich in die Biologie der Gesundheit vertieft, habe mich in die Orthomolekulare Medizin eingelesen und ausgiebig die Wirkung von Nahrungsmittelergänzung studiert. Ich habe den Zusammenhang von Ernährung, Bewegung und Heilung verstanden. Und wie es mir schon vorausgesagt worden war: Bei der GfBK konnte ich meine Fragen loswerden. Frau Dr. Kohnle hat sich aufmerksam mit meiner Geschichte und meiner Diagnose beschäftigt, sie hatte viele Tipps zur Begleitung der Chemotherapie und zur Stärkung meines Immunsystems.
Heute staune ich, wie viele Aspekte die klinische Onkologie links liegen lässt. Doch mit einem Dasein als Labormaus, mit einer Krankengeschichte zwischen Aktendeckeln oder mit einer ziemlich kurzen, rein statistischen Überlebensperspektive konnte ich nicht einverstanden sein.
Psyche und Geist
Auch die Impulse meiner Schwester habe ich dankbar angenommen: In ihrem Umfeld sprechen Menschen auch angesichts schwerer Krankheiten von Heilung und Gesundheit, allein das hat mich schon ein bisschen aufgebaut, denn mein Vertrauen in die Medizin und ihren Apparat der Krebstherapie war tief erschüttert. Ich war bereit, einen energetischen Heiler aufzusuchen, den meine Schwester mir empfohlen hat.
Meine eigene Intuition war in dieser Zeit für mich immer deutlicher spürbar, bis hin zu einem Moment, in dem sich großer Widerstand gegen eine bestimmte Verordnung bei mir gemeldet hat. Frau Dr. Kohnle hat mich darin bestärkt, genau hinzuhören, nicht einfach über meinen Widerstand und meine innere Stimme hinwegzugehen. Und so bin ich auch im Krankenhaus in ein intensiveres Gespräch über die therapeutischen Ziele dieser Medikation eingestiegen.
Dieser Spur folgend habe ich vieles entdeckt, das vorher in meinem Leben keinen Platz hatte. Welchen Einfluss haben meine Gefühle, meine Gedanken, meine Überzeugungen? Oder die Überzeugungen meiner Ärzte und Therapeutinnen? Mein Gespür für mich und meine Gesundheit ist gewachsen – begleitet und aufgebaut haben mich die CDs der GfBK, die Berichte und auch die Patientengeschichten in der momentum. Die Informationssammlung im Internet habe ich ebenfalls ausgiebig genutzt. Die Angebote der GfBK waren ein Stepping Stone, und ich konnte mich auf diese wirklich überwältigend neuen Gedanken und Ideen einlassen, die plötzlich von allen Seiten auf mich zugekommen sind.
Im Überlebensmodus
Im Nachhinein sehe ich es so: In dieser Phase habe ich alles getan, um zu überleben. Ich habe alles aufgesogen, was ich an Information bekommen konnte, was mir und meinem Körper, meinem Immunsystem helfen könnte.
Wie immer – ganz braves Mädchen – habe ich mit großer Disziplin alles getan, was in meiner Macht stand: Ich habe meine Ernährung komplett umgestellt, nur noch Bio, gar kein Zucker, keine Milchprodukte, ich achtete sehr auf Sport und genügend Bewegung und bin zur Hyperthermie nach Öschelbronn gegangen. Nahrungsergänzungsmittel, Heilpilze und mehr gehörten ebenfalls zu meinem Programm.
Viel Zeit habe ich mit Entspannung und Meditation zugebracht. Und dies alles hat mir tatsächlich geholfen: Körperliche Beschwerden habe ich als Spätfolge der großen Bauchoperationen, doch die Chemotherapie habe ich ohne weitere Folgen überstanden.
Ich war weiterhin sehr ängstlich, dass der Krebs wiederkommen könnte. Wenn ich mich in der gleichen Situation wie im Jahr 2018 wiederfinde, würde ich ein zweites Mal überleben – oder nicht? Ich hatte oft Angst und machte mir viele Sorgen. Ich tat alles, um „morgen noch zu leben“, aber leben, freuen, lachen, genießen … all das konnte ich nicht wirklich. Mir war bewusst, dass das nicht gut für mich war, aber wie ich „da rauskommen“ sollte, wusste ich nicht so recht.
Rückblende
In diesem Überlebensmodus bin ich auch einigen Kindheitsthemen wiederbegegnet. Meine Eltern haben uns Töchtern ein ehrgeiziges Programm vorgegeben, sie haben uns gefördert, indem sie unsere Leistungen unterstützt haben. Obwohl ich Verständnis, Wärme und emotionale Nähe in meiner Kindheit sehr vermisst habe, bin ich diesen Weg – als braves Mädchen – folgsam gegangen. Ich kannte keine Alternative. Der Preis war, dass ich als Person oft nicht gesehen wurde und mich machtlos gefühlt habe. Immer habe ich mich um die Aufmerksamkeit meiner Eltern bemüht, mir mehr Empathie gewünscht. Als ich um mein Leben kämpfen musste, habe ich beschlossen, nun einen ganz anderen, nämlich meinen eigenen Weg zu gehen. Ich bekam viel Unterstützung von liebevollen Menschen um mich herum – mein Mann, meine Schwester, meine Freundinnen waren für mich da. So konnte sich mein Bewusstsein langsam auf ein neues Paradigma, in dem Heilung und Gesundheit möglich sind, einstellen. Doch die Angst vor der Krankheit konnte ich nicht so einfach loslassen.
Ein Rezidiv
In diesem Frühjahr ertastete ich eine Lymphknotenmetastase an meinem Hals. Mir war sofort klar, dass meine große Angst und Sorge der Grund für mein Rezidiv war: Das Gefühl von Ohnmacht und Machtlosigkeit, das ich aus meiner Kindheit so gut kannte, hatte mich gerade in der Coronazeit fest im Griff. So fühlte ich mich schwach, mein Immunsystem war außer Kraft gesetzt, und die Krebszellen hatten freie Bahn. Diesmal habe ich mir fest vorgenommen, den Weg in eine heilendere Richtung zu gehen. Am Tag nach dem Ertasten der Metastase an meinem Hals hatte ich eine Art Erleuchtung, ein Gefühl von All-Eins-Sein. Ich hatte für einen kurzen Moment Kontakt zum Universum.
Am eigenen Leib erlebte ich, dass nur das Jetzt wichtig ist. Seit diesem Erlebnis bin ich auf dem Weg, meine Seelenaufgabe zu finden, mein Herztor zu öffnen, meine innere Stimme zu erkennen und ihr immer mehr Raum zu geben, um innerlich zu heilen und meine Bestimmung zu finden.
Wie weiter?
Immer schon habe ich die Natur geliebt, auch wenn man uns Mikrobiolog*innen nachsagt, dass wir Laub- nicht von Nadelbäumen unterscheiden könnten.
Ich bin bei der Beschäftigung mit dem Mikrobiom auf eine Initiative gestoßen, die sich für eine Zukunft einsetzt, in der Menschlichkeit großgeschrieben und alles Leben wertgeschätzt wird. An erster Stelle engagiert sie sich für den Humusaufbau und für die Erhaltung und Regeneration unserer Böden.
Durch die heilsame Wiederbelebung des Mikrobioms der Ackerböden könnten wir nicht nur die Erträge nachhaltig steigern, sondern endlich wieder gesunde Nahrungsmittel produzieren. Mit dieser Aufgabe erlebe ich eine große Sinnhaftigkeit und Erfüllung. Ich bin zuversichtlich, dass die vielen Menschen, die Landwirtschaft nach ökologischen und regenerativen Prinzipien betreiben, das Steuer tatsächlich herumreißen.
Ebenso bin ich überzeugt, dass im Krankenhaus Pflegerinnen und Pfleger, Ärztinnen und Ärzte ihr Bestes geben wollen, dass sie ihre Patientinnen und Patienten innerhalb ihres Systems und mit ihren Mitteln bestmöglich versorgen, nach Möglichkeit auch heilen wollen. Und ich habe noch eine weitere Überzeugung dazugewonnen: In hundert Jahren werden die Methoden und Arzneien der Komplementärmedizin und der Naturheilkunde in ihren Wirkungen ebenso erforscht und die Ergebnisse dieser Forschungen ebenso selbstverständlich zugänglich sein, wie es heute in unserer Gesellschaft die Wirkungsweisen von Chemo-, Immun- und Hormontherapie sind.
Zum Weiterlesen:
https://thenewearthmanifesto.com
Roland C, Tache C. Das Manifest der neuen Erde. Verlag Neue Erde (2022)
Kontakt: Dr. Bettina Füssel, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Information der Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr e.V.: Wir freuen uns, wenn Patient*innen ihren individuellen und persönlichen Genesungsweg finden. Das ist ein Ausdruck des großen Heilungspotenzials in jedem Menschen. Gerne teilen wir diese Erfahrungen mit unseren Leser*innen, auch wenn persönliche Entscheidungen nicht immer auf andere Betroffene übertragbar sind. Sie entsprechen auch nicht in jeder Hinsicht einer konkreten Empfehlung der GfBK für Patienten in ähnlicher Situation. Wägen Sie sorgfältig ab, welche Impulse aus den Patient*innenberichten für Sie in Ihrer aktuellen Lage passend sind. Besprechen Sie diagnostische oder therapeutische Maßnahmen im Zweifel gerne mit unserem ärztlichen Beratungsdienst.
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