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© Claudia Graszek

Was? Ich?? Blasenkrebs???

Claudia Graszek in momentum 3/2018

Ein halber Urlaub mit Horrorende… Im Juli 2016 erfährt Claudia Graszek, dass sie an Blasenkrebs erkrankt ist. Mehr noch: Nach der ersten Operation wird deutlich, dass im zweiten Schritt die ganze Blase entfernt werden soll. Doch dazu kann sich Frau Graszek nicht entschließen. Sie berichtet, welchen Weg sie für sich selbst gefunden hat.

So. Alles gepackt. 30. Juni 2016, und ich fahre in den Schwarzwald, zusammen mit meinen beiden Hundemädchen, zu einem Kunsthandwerkermarkt. Was für eine Schlepperei. Und schon ist sie wieder da, diese blöde Blutung!

Blasenentzündung? Seit etwa zwei Monaten hatte ich regelmäßig unregelmäßig Blut im Urin. Aufgetreten war das zum ersten Mal nach einer gewaltigen körperlichen Anstrengung während eines Wochenendmarktes, auf dem ich ausstellte. Also ab in die Notdienstzentrale beim Grünstadter Krankenhaus: „Ist nicht so wild, nur eine ordentliche Blasenentzündung. Jede Menge Leukos!” „Muss ich mir also keine Sorgen machen?” (Klar hatte ich schon im Netz geschaut. Seitdem kurvte ein Flieger mit dem Banner „Blasenkrebs, Blasenkrebs, BLASENKREBS!” fortwährend durch mein Hirn.) „Nö, hier, nehmen Sie die Tabletten mal für drei Tage, dann ist das rum!” Halbwegs beruhigt machte ich mich wieder auf den Weg zur Arbeit. Nach zwei Tagen war es tatsächlich besser. Puh – Glück gehabt.

Am Samstag drauf war wieder Blut im Urin. Also das ganze Prozedere von vorne. Gleiche Ambulanz, anderer Arzt. Der drückte wenigstens auf meinem Bauch herum, während er was von Blasenentzündung nuschelte. Brav nahm ich das neue Antibiotikum. Nach zwei Tagen hatte ich wieder Ruhe und freute mich auf ein Fest in Bremen. Und auf die Ferienwohnung mitten im Naturschutzgebiet. Es war Mai und die Welt schön. Die Fahrt war ruhig, der erste Weg zur Toilette wurde wieder mit roter Farbe belohnt. Mist! Schon wieder. Dieses Mal will ich eine Ärztin! „Blasenentzündung. Bei dem Laborergebnis gibt‘s jetzt einen richtigen Antibiosehammer. Dreimal täglich für 10 Tage.” Wieder war nach zwei Tagen – und viel Ruhe – alles gut. Doch der Flieger in meinem Hirn hatte ein neues, neonrotes „BLASENKREBS!“-Plakat in petto und raste mit unverminderter Geschwindigkeit durch meinen Kopf.

"Ich war platt. Und jetzt?"

Der Tumor. Wieder zu Hause stand der Termin beim Urologen an. So schlimm kann es ja nicht sein, im November war sogar im Ultraschall alles okay. „Nix zu sehen, alles bestens”, meinte der Doc. „Aber wir nehmen mal Urin ab, und wir sollten irgendwann mal eine Blasenspiegelung machen.” Die Sprechstundenhilfe schaute mich mit gerunzelten Brauen an. Sie redete mir zu wie einem scheuen Pferd. Und hat mir damit wohl das Leben gerettet. Also gut. Rauf auf den Stuhl, Zystoskop rein und … „Mann! Haben Sie da einen Riesenkrebs!!”, war der weder einfühlsame noch rücksichtsvolle Kommentar meines Urologen. Er hatte schon zum dritten Mal einen pfirsichgroßen Tumor in meiner Blase im Ultraschall übersehen.

„Jetzt werden Sie dreimal operiert und kriegen dann drei Jahre Chemo. Ich schreibe die Einweisung ins Krankenhaus. Wo wollen Sie hin? Macht meine Sprechstundenhilfe. Guten Tag!” Empathie war wohl ein Fremdwort für ihn …

Zwei Tage später lag ich im OP zu einer TUR-B (transurethrale Resektion der Blase). Weißkittel umflatterten mich, wollten fix wieder weg. Eine Diagnose wollten sie nicht abgeben, bevor die Histologie da wäre. Aber es wäre ein solider Tumor gewesen. Nach vier Tagen war ich wieder zu Hause. Geschockt, verwirrt und total verunsichert. Aber war ja alles nicht so schlimm. Das Monster war jetzt draußen. Dachte ich.

Fünf Tage später der Anruf des Professors. Tumorgrading PT1, G3. Scheint nicht muskelinvasiv zu sein. Er freute sich mit mir. Vier Wochen danach die Nachresektion unter Hexvix, dem Leuchtmittel, das Tumoren zum Strahlen bringt, haha. Die weiße Entourage flatterte wieder herein und teilte mir mit, dass alles gut aussähe, es hätte nichts mehr geleuchtet, der Professor war der Meinung, alles Böse erwischt zu haben. Na dann. Sag ich doch …

Blase entfernen? Freitag packte ich meine Sachen. Ich freute mich auf meine beiden Hundemädchen. Die Tür ging auf, herein kam der Professor. Allein. Er hielt mir ein Blatt Papier hin. Die Histologie. „Sieht leider sehr schlecht aus, Frau Graszek, der Krebs sitzt tief im Muskel. Hätte ich auch nicht gedacht. Die Blase muss raus. Sofort!”

Mein Untergang. Mein Körper. Meine Blase. Meine Hunde. Meine Lebensqualität. Minestrone im Kopf, zu keinem wirklich klaren Gedanken fähig. Tapfer sein.

In vorgegebener Ruhe besprachen wir alle Möglichkeiten einer Ersatzblase oder eines Beutels. Ich war wie in einer Glasröhre. Allein. Hörte seine Stimme wie durch Watte. Weg war er. Ich packte meine Sachen und schlich die Treppe runter, fiel meiner Freundin in die Arme. Starrte durch die Windschutzscheibe ihres Autos und konnte nicht ein einziges Wort sagen, so sehr sie mich auch schüttelte. Zu Hause saßen meine Hundemädchen und freuten sich. Endlich konnte ich weinen. Die Blase muss raus. Und dann? Was ist für mich die beste Lösung? Wie schaffe ich das alles bloß? Ohne mein Geschäft zu verlieren? Solche Existenzangst gepaart mit Todesangst – satter können einen Gefühle kaum treffen.

Und dann kam alles ganz anders … Um es nicht zu spannend zu machen: Es geht mir bombig. Am 21. Januar 2017 wäre ich tot gewesen. So wurde es mir jedenfalls prophezeit: „In einem halben Jahr sind Sie tot, wenn Sie sich nicht operieren lassen!”

Mai 2018 – mir ging es nie besser! Und meine Blase ist immer noch da, wo sie hingehört. Mitten in meinem Bauch …

Energiearbeit. Viele Monate vorher hatte eine Kundin meinen Laden betreten. Sie war mir sympathisch. Wir unterhielten uns über dies und das und eine Sache, die sie „Reiki” nannte. Diese Frau war eine Reiki-Lehrerin. Sie konnte Interessierte in etwas einweihen, das sie Energiearbeit nannte. Ich war sofort Feuer und Flamme, buchte umgehend einen ersten Kursus bei ihr und weinte bei meiner Einweihung zum ersten Grad Krokodilstränen einer Größe, die mich selbst verwunderte.

Warum ich das jetzt erzähle? Es kommt im Leben immer eins zum anderen ... Nach meiner niederschmetternden Diagnose rasten viele Fragen durch meinen Kopf: Mein Leben, eine lange Operation, ob ich das überstehe, was wird mit dem Geschäft, Attraktivität im Eimer, macht das überhaupt je ein Mann mit? Und vor allem: Wie um Himmels willen sollen denn meine Hundemädchen so lange hin? Ich weinte mich in den Schlaf. Zwei Wochen lang.

Ich befragte ein Forum, ich recherchierte und ich ging zu meiner Reiki-Therapeutin (denn nach einigen Jahren bin ich inzwischen selbst ein echter Reiki-Anhänger geworden), bei der ich mir schon seit einiger Zeit immer wieder einen Energieschub abholte, wenn ich so richtig fertig und kaputt war.

Hilfe naht. Meine Therapeutin Marie-Luise bot mir eine Teta-Healing-Stunde an. Etwas, wovon ich noch nie gehört hatte. Egal – ich hatte mir fest vorgenommen, alles zu prüfen, was mir geraten, vorgeschlagen und gezeigt wurde. Zu prüfen, darüber nachzudenken und zu entscheiden, ob es was für mich wäre oder nicht. Ich wollte auf keinen Fall etwas versäumen und mir nachher vorwerfen müssen, eine falsche Entscheidung gefällt zu haben. Denn inzwischen war ich fest davon überzeugt, die lange und schwere Operation einer Blasenentfernung nicht zu überleben.

Ich vertraue Maria-Luise von hier bis zum Mond. Und wie nicht anders zu erwarten: Nach der Therapiestunde ging es mir deutlich besser. Meine Angst war – fast – verschwunden und einer normalen Vorsicht gewichen. Mein Gehirn hatte seinen Dienst wieder angetreten.

Beratung. Maria-Luise erwähne auch die Krebskrankheit ihres Mannes, der wieder gesund geworden ist, und riet mir, Hilfe bei der Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr zu suchen. Hier erfuhr ich, dass diese Institution mit Ärzten arbeitet, die Krebspatienten beraten, aus ihrer Erfahrung berichten und diese auch beruhigen können. Ich rief dort sofort an und vereinbarte einen Gesprächstermin. Einen Tag später nahm sich eine engagierte Ärztin nahezu eine Stunde Zeit, um sich all meinen Fragen zu stellen. Die Wichtigste darunter war: „Was kann ich in der Zwischenzeit tun, bis meine Entscheidung steht?” Denn ich wollte auf keinen Fall untätig herumsitzen und das Monster weiter in meinem Körper wühlen lassen.

"Ich konnte endlich etwas tun"

Was ich selbst tun konnte! Sie empfahl mir, mich auf der Therapeutenliste nach einer Heilpraktikerin mit Schwerpunkt Onkologie umzusehen. Darüber hinaus sollte ich Selen nehmen. Außerdem fand sie es wichtig, dass ich meinen D3-Spiegel und meinen Selenspiegel übers Blut prüfen lassen sollte, um eine entsprechende Substitution angehen zu können.

Des Weiteren bestätigte sie mir das, was ich in einem Artikel gelesen hatte: Der Verzehr von Kreuzblütlern, also Brokkoli, Rosenkohl, Grünkohl und Co. wäre wichtig im Kampf gegen Krebs. Die Ärztin riet mir, dreimal wöchentlich dieses Gemüse zu essen. Für die, die es nicht vertragen, gibt es die pulverisierte Form in Kapseln. Und generell: „Bauen Sie Ihr Immunsystem auf. Das Immunsystem ist Ihr wichtigster Verbündeter im Kampf gegen den Krebs. Und ändern Sie Ihr Leben, denken Sie mal darüber nach …”

Am gleichen Tag besorgte ich mir einen Termin bei der auf dieser Seite gefundene Heilpraktikerin, die mir bis heute eine große seelische Stütze ist: „Ihr Tumor ist draußen. Was da noch ist, sind Restzellen. Damit muss Ihr Immunsystem fertig werden. Und das bauen wir jetzt auf!” Ein Satz, der mich weiter hoffen ließ.

Denn Hoffnung hatte ich bereits geschöpft! Auf der Biokrebs-Seite fand ich Patientenberichte. Von Patienten, die den Krebs überstanden hatten. Und vor allem einen Bericht eines Mannes, der die gleiche Diagnose erhalten hatte wie ich: Urothelcarcinom pT2 G3 mit der Empfehlung einer sofortigen Blasenentfernung. Er hatte die Operation verweigert und sich an die Biomed-Klinik in Bad Bergzabern gewandt. Er ist gesund geworden!

Wahlmöglichkeiten. Es gab für mich nun zwei weitere Optionen neben der Blasenentfernung: Bestrahlung (meine Unterlagen befanden sich bereits in Heidelberg) und die ganzheitliche Behandlung in der Biomed-Klinik in Bad Bergzabern, bei denen meine Akte auch bereits lag. Beide Institutionen wollten meinen Krankheitsstatus prüfen und mich dann anrufen. Die Blasenentfernung hatte ich bereits abgesagt – ich war fest davon überzeugt, dass ich damit nicht glücklich und nicht gesund werden würde. „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst”, hatte ich mir vorgenommen. Das Universum, der liebe Gott, Vishnu oder wer auch immer würde schon auf mich aufpassen.

Mein Handy. Es klingelte!! UM HALB EINS!!!!! Viel früher, als verabredet … Wie immer konnte ich nicht schnell genug die Annahmetaste drücken. Da war sie, die ersehnte Stimme: „Biomed Klinik Bad Bergzabern, Dr. Schrittwieser. Spreche ich mit Frau Graszek?”

Sie wollten mich nehmen! Sie sagte, sie hätten mehrere Patienten mit Blasenkrebs in der Klinik und könnten gute Ergebnisse nachweisen. Versprechen könne sie allerdings nichts, aber „wir können es versuchen, wenn Sie mitarbeiten”. Und wie ich mitarbeiten würde. Noch im gleichen Atemzug vereinbarte ich einen Termin für meinen ersten Aufenthalt in der BioMed-Klinik. Aufatmend lehnte ich mich zurück. Die Entscheidung war gefallen! Ich fühlte ich unendlich erleichtert.

Was ich tat! Ich las mich durch Berge unterschiedlichster Lektüre und Forschungsberichte über Vitamin-C-Infusionen, Hyperthermie, Misteltherapien, und Ernährungstipps, verzichtete sofort auf Milchprodukte, Fleisch, Zucker und weißes Mehl, trinke jeden Morgen die goldene (Pflanzen-) Milch mit Kurkuma, Pfeffer und Vanille, tagsüber grünen Bio-Tee, esse viel grünes Gemüse und trinke grüne Smoothies, gönne mir jeden Abend ein Stückchen tiefschwarze Bioschokolade und einmal die Woche ein Achtel Rotwein. Ich kaufte mir die Bücher „Clean Eating” und „Clean Baking”, schlemmte die leckersten Sachen und freue mich über meine schöne Haut und schlanke Silhouette! Ich nehme einmal wöchentlich Vitamin D3 plus K2, lasse vierteljährlich bei Onkobrain meinen Immunstatus prüfen, spritzte erst Mistel, dann Helleborus und betrachte nun alle Geschehnisse um mich herum wertfrei. Ärgern war gestern, heute ist pure Freude!

Und heute? Dankbarkeit! Seitdem sind mehr als zwei Jahre vergangen, und ich bin immer noch krebsfrei! Prophylaktisch gehe ich immer noch alle drei Monate in die Biomed-Klinik und lasse mich verwöhnen. Ich bin durch meine Ernährungsumstellung schlank und rank geworden, habe Kraft und Lebenslust wiedergewonnen. Und ich bin glücklich und dankbar. Dankbar für meine Heilung, dankbar dafür, dass ich beschützt und geleitet wurde, dankbar, dass ich so viele Menschen getroffen habe, die mich auf den richtigen Weg gebracht haben, dankbar, dass ich noch lebe!

Kontakt: Wer an noch mehr Informationen interessiert ist, finde mich als Bloggerin bei Facebook unter „Blasenkrebs? Ich?“ oder kontaktiere mich gern per E-Mail unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

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Wir freuen uns, wenn Patient:innen ihren individuellen und persönlichen Genesungsweg finden. Das ist ein Ausdruck des großen Heilungspotenzials in jedem Menschen. Gerne teilen wir diese Erfahrungen mit unseren Leser:innen, auch wenn persönliche Entscheidungen nicht immer auf andere Betroffene übertragbar sind. Sie entsprechen auch nicht in jeder Hinsicht einer konkreten Empfehlung der GfBK für Patient:innen in ähnlicher Situation. Wägen Sie sorgfältig ab, welche Impulse aus den Patient:innenberichten für Sie in Ihrer aktuellen Lage passend sind. Besprechen Sie diagnostische oder therapeutische Maßnahmen im Zweifel gerne mit unserem ärztlichen Beratungsdienst.

©iStock, 1210358928, nortonrsx
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