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© Relia Wecke

Achtsam nach innen lauschen

Relia Wecke in mpulse 2/2007

Als mich 1991 die Diagnose Brustkrebs traf, konnte ich das nicht glauben. Ich war religiös, meditierte und ernährte mich gesundheitsbewusst, da ich schon immer mit verschiedenen körperlichen Beschwerden zu tun hatte. Nach der OP riet man mir dringend noch zu Chemotherapie und Bestrahlung. Mir war klar, dass es vom schulmedizinischen Standpunkt her keine andere Alternative gab und es fahrlässig wäre, den Rat der Ärzte nicht zu befolgen.

Ich aber wollte nicht gegen den Krebs kämpfen, sondern herausfinden, was die Botschaft dahinter für mich war.

Sollte mir wirklich nur noch wenig Zeit bleiben, vertraute ich fest darauf, dass Gott mir sicher einen Weg zeigen würde, was für mich in dieser Situation zu lernen war. Ich zog mich in die Stille der Berge zurück, um achtsam nach innen zu lauschen. Obwohl ich dort allein lebte, kam trotzdem alles im richtigen Moment zu mir: in Form von Büchern, Telefonaten, Briefen, Begegnungen mit Menschen und vor allem der Natur, die meine große Freude und mein Lehrmeister wurde. Ich las alles über Krebs, was ich finden konnte, über alternative Behandlungen und Ernährungsdiäten. Aber irgendwie war das nicht das Wesentliche, wonach ich wirklich suchte. Ich wollte den Teil in mir finden, der heil, ganz und gesund ist, auch wenn der Körper von einer Krankheit gezeichnet ist.

So begann ich die Schriften der Heiligen und Weisen zu studieren, wovon einer sagte, Krebs wäre der Kuss Gottes. Mir wurde klar, dass in meinem Denken etwas schief gelaufen sein musste, denn ich war in meinem Leben immer sehr besorgt, angespannt und irgendwie auch ängstlich gewesen. Das wurde mir in der stillen Abgeschiedenheit der Berge sehr bewusst. Als Erstes begann ich, das von Pater E. Jungclaussen herausgegebene Buch „Aufrichtige Erzählungen eines russischen Pilgers“ zu studieren und zu praktizieren. Dabei verbindet man wie bei einem Mantra mit der Ein- und Ausatmung „Jesus Christus, erbarme dich meiner.“ Es war nicht einfach, aber ich praktizierte wie beschrieben und meditierte täglich. Ich wurde daraufhin ruhiger, entspannter und achtsamer.

Das war mein Anker und ist es auch heute noch, auch wenn ich heute mit einem indischen Mantra praktiziere. Als zweite Maßnahme gelang es mir, meine Nahrung noch mehr zu vereinfachen. Ich lebte von Getreide und Gemüse mit ganz wenig Eiweiß und Fett, betete vor dem Essen und kaute jeden Bissen viele Male. Der Frieden in Geist und Körper, der sich dadurch einstellte, war sehr heilend und mir wurde klar, dass es nur einen Hunger in mir gab: den Hunger nach Frieden und dem Einssein mit Gott. Als Drittes wandte ich ein paar ganz einfache Mittel aus der Volksheilkunde regelmäßig an wie Ölschlürfen, Füße einölen etc. Ich praktizierte Jin Shin Jyutsu (JSJ), japanisches Heilströmen, eine uralte Selbsthilfemethode zur Harmonisierung und Stabilisierung von Körper, Geist und Seele. Ich lernte Qi Gong und ging viel spazieren.

Auf Bitten meines Mannes kehrte ich in die Großstadt zurück. Meine neue Lebensweise wurde auf eine harte Probe gestellt. Als Viertes lernte ich nun, dass ich auch mein Lebensumfeld heilen musste, wenn ich überleben wollte. Wir reduzierten den Elektrosmog im Haus auf ein Minimum, entstörten Wasseradern und sonstige störende Einflüsse, wie es heute in Form der Feng Shui-Lehre allgemein bekannt ist. Mit Duft- und Salzkristalllampen sowie Zimmerbrunnen konnte auch das Raumklima mitten in der Stadt angenehm harmonisiert werden, damit mein Körper wieder genug Abwehrkräfte entwickelt konnte, um mit den Umwelteinflüssen leben zu können.

Kurz danach wurde bei meinem Mann Prostatakrebs diagnostiziert und bei meinem Enkel ein Osteosarkom. Später bekam meine Schwiegertochter Dickdarmkrebs und meine Tochter erkrankte an Eierstockkrebs. Alle unterzogen sich der Chemotherapie. Zusätzlich wandten alle die vier von mir erprobten Schritte als Begleitmaßnahmen zur Schulmedizin an. Bis heute geht es uns allen gut, keiner hatte einen Rückfall oder hat Metastasen bekommen. Dies könnte darauf zurückgeführt werden, dass die oben genannten vier Schritte dauerhaft in das Alltagsleben integriert und weiterhin angewandt werden. Doch wir alle wissen nicht, was der Plan des Schöpfers ist. So durfte ich in der Begleitung von Krebskranken die Erfahrung machen, dass, wenn sich der Körper auch nicht mehr regenerieren kann, diese einfachen und unterstützenden Maßnahmen dazu beitragen können, dass die letzte Wegstrecke friedlicher und ruhiger in Gottes Hände übergeht. Ich bin dem Schöpfer zutiefst dankbar für alles, was ich lernen durfte, auch dafür, dass ich diese Erfahrungen in einem Buch und meinen Kursen, wie Selbsthilfekurse für Krebsbetroffene in Eisenbuch, weitergeben darf.

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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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