Im Bereich der Gebärmutter gibt es zwei verschiedene Krebsarten, den Gebärmutterhalskrebs und den Gebärmutterschleimhautkrebs. Im Gegensatz zum Gebärmutterschleimhautkrebs (Endometriumkarzinom), der häufig bei Frauen nach den Wechseljahren auftritt, erkranken am Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) überwiegend jüngere Frauen.

In Deutschland werden jährlich etwa 10.000 Frauen mit Endometriumkarzinom neu diagnostiziert. Bezogen auf alle bösartigen Erkrankungen ist es die vierthäufigste Krebsart der Frau. Hormonelle Einflüsse spielen die größte Rolle bei der Entstehung. Vor allem ein langfristiger Östrogenüberschuss, die Langzeiteinnahme von Östrogenen ohne Gelbkörperhormon (Gestagen) und eine antihormonelle Therapie erhöhen das Risiko, an Gebärmutterschleimhautkrebs zu erkranken. Außerdem steigt das Risiko mit zunehmendem Alter. Weitere risikosteigernde Faktoren sind neben dem Einfluss von Hormonen vor allem Übergewicht und Diabetes sowie Bewegungsmangel, ein hoher Fettanteil in der Ernährung und der Konsum von zuckerhaltigen Getränken. Schützend scheinen der Verzehr von Ballaststoffen und Sojaprodukten zu wirken.

Das Zervixkarzinom tritt in Deutschland mit etwa 4.000 Neuerkrankungen pro Jahr Frauen vergleichsweise selten auf, kann aber in jedem Alter vorkommen. Das mittlere Erkrankungsalter des Zervixkarzinoms liegt in Deutschland bei etwa 53 Jahren, die Patientinnen sind also oft deutlich jünger als bei den meisten anderen Krebserkrankungen. Durch jährliche Voruntersuchungen (Abstrich des Muttermundes, sog. Pap-Abstrich) wird der Gebärmutterhalskrebs jedoch meistens rechtzeitig erkannt.
Hervorzuheben sind bei beiden Krebsarten die sehr guten Heilungschancen, wenn der Tumor in einem frühen Stadium entdeckt wird.
Risikofaktoren sind eine Infektion mit den menschlichen Papillomaviren (Human-Papilloma-Virus, HPV). Das sind sogenannte Warzenviren, die Zellen in bestimmten Hautschichten angreifen können. Es werden zahlreiche Typen dieser Viren unterschieden, die entweder rückbildungsfähige oder schwerwiegende Gewebeveränderungen hervorrufen. Außerdem begünstigen Infektionen mit Chlamydien und Herpes simplex Viren bösartige Veränderungen am Gebärmutterhals.
Eine Impfung gegen HPV-Viren wird vor allem jungen Mädchen und zunehmend auch Jungen empfohlen. Eine individuelle Abwägung des Nutzens und der Risiken sollte am besten vorab erfolgen.

Die beste Therapie ist bei beiden Krebsarten die Operation. Wie operiert wird, hängt vom Stadium der Erkrankung ab und von weiteren Faktoren, wie dem Lebensalter oder vorliegendem Kinderwunsch.

Verschiedene Gewebeveränderungen können die Vorstufe zum Gebärmutterhalskrebs (sog. Zervixdysplasie) sein. Werden diese Veränderungen bereits im frühen Stadium entdeckt, handelt es sich noch nicht um Krebszellen. Hier bestehen durch den Einsatz von biologischen Therapiemaßnahmen und einer Lebensstiländerung gute Rückbildungschancen.
Zur Vorbeugung kann die Einnahme von Vitaminen, insbesondere ß-Carotin, Vitamin D und C sowie dem Spurenelement Selen, vor allem aber eine optimierte Ernährungsweise mit viel Gemüse, Rohkost und Omega-3-Fettsäuren empfohlen werden.
Außerdem ist es wichtig, den Blutspiegel von Vitamin D bestimmen zu lassen. Denn eine Studie zeigte, dass ein ausgeprägter Vitamin-D-Mangel mit einem erhöhten Risiko für eine zervikovaginale Infektion mit krebsauslösenden HPV-Viren einhergeht (Shim J et al./ J Infect Dis 2016). Das bedeutet umgekehrt, dass ein ausreichend hoher Vitamin-D-Spiegel vor einer Infektion mit HPV-Viren schützen kann.

GfBK-Info Gebärmutterkrebs

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