Weltkrebstag 2020: Mutmacher*innen
„Such Dir deinen Weg“. Patient*innen berichten auf www.biokrebs.de über ihre persönlichen Erfahrungen im Umgang mit Krebs. Sie berichten von den Höhen und Tiefen, ihrem Weg zur Gesundung und machen Mut.
„Das schaffe ich nicht, soviel Kraft habe ich nicht“, denkt Silke Kugler, als sie mit 35 Jahren die Diagnose Brustkrebs erhält. Sie ist gerade schwanger. Zwei Monate zuvor ist ihre Schwester an Krebs gestorben. Die Ärzte empfehlen ihr vier Zyklen Chemotherapie, einen Kaiserschnitt und dann wieder Chemotherapie. Doch Silke Kugler will ihr Kind auf normalem Weg auf die Welt bringen und schafft es: „Da bin ich das erste Mal an meine ureigene Kraft gekommen und von da an ging es aufwärts“, erzählt sie.
Lesen Sie den Betroffenenbericht von Silke Kugler. Hier geht es zum Videointerview mit Silke Kugler.
Patient*innen unterstützen Patient*innen
Auf unserem Internetportal teilen Patient*innen ihre persönlichen Erfahrungen im Umgang mit der Krankheit Krebs. „Betroffene können anderen Erkrankten Mut machen”, sagt Dr. med. György Irmey, Ärztlicher Direktor der GfBK. Allen individuellen Erfahrungen gemeinsam sind die Themen Selbstwirksamkeit und Verantwortung: „Verantwortung für den Umgang mit der Erkrankung und für den Umgang mit sich selbst“, so Dr. Irmey weiter.
Die Krankheit Krebs ist mit Ängsten, Zweifeln und Fragen verbunden. Was ist die richtige Therapie? Schulmedizin oder naturheilkundliche Verfahren? Wie sieht ein sinnvolles sowohl als auch aus? Was kann ich selbst tun? Was unterstützt mich?
Tumor oder Mensch?
„Während der Radiologe auf mich einredete, stellte sich in mir alles quer. Ich fühlte mich nicht mehr als Mensch angesprochen – es kam mir vor wie ein Verkaufsgespräch“, berichtet Sandra Dekorsy. Sie hatte erfahren, dass sie einen schnell wachsenden inoperablen Tumor im Enddarm hat und sollte eine Radiochemotherapie machen. „Dieses Gespräch war für mich düster und fürchterlich“, sagt Sandra Dekorsy. „Mir war klar, dass ich eine ganzheitliche Krebstherapie brauchte, die den ganzen Menschen einbezieht“. Sie sucht einen anthroposophischen Arzt auf, der Erfahrung mit Misteltherapie hat. „Endlich hatte ich das Gefühl, dass Mensch und Mensch sich begegneten und nicht Arzt und Tumor.“
Lesen Sie den Betroffenenbericht von Sandra Dekorsy.
Ich führe die Regie
„Gesund werden und gesund bleiben ist ein steter Prozess und harte Arbeit“, sagt Isabella Fischer. Die Publizistin lebt seit mehr als zwanzig Jahre mit Chronisch Lymphatischer Leukämie (CLL) und ist durch Höhen und Tiefen gegangen. Sie hat viel recherchiert über die Krankheit, über Heilungschancen und macht es heute noch. „Anfangs habe ich gedacht, ich habe Krebszellen und muss sie loswerden“, erzählt sie. Das habe nie funktioniert. Heute lebe sie mit der Krankheit und nicht gegen sie. „Ich führe die Regie über meine Krankheit.“
Lesen Sie den Betroffenenbericht Isabella Fischer. Hier geht es zum Videointerview mit Isabella Fischer.
Ungewöhnliches tun
Andrea Pörsel hat sich nach der Diagnose Brustkrebs für die Entfernung der betroffenen Brust entschieden. Als sie „aus der ersten Traumatisierung“ ist, kümmert sie sich um komplementäre Verfahren. Sie will die Nebenwirkungen während der Einnahme des Antihormons Tamoxifen gering halten. Ein wichtiger Teil ihres Weges zur Gesundung ist eine Bodypainting-Aktion.
Sie lässt sich von einer Künstlerin den ganzen Körper bemalen und dann fotografieren, auch die operierte Brust. Während der sechsstündigen Session habe sich das Gefühl für ihren Körper verändert. „Ich bin immer freier geworden und abends als Schmetterling nach Hause geflogen“, sagt Andrea Pörsel. Ihre Botschaft an andere Patient*innen: „Such Dir Deinen Weg.“ Hier geht es zum Videointerview mit Andrea Pörsel.
©farbtraeume.com/AP
Alle Patientenberichte und –videos im Überblick
Hier finden Sie alle Betroffenenberichte. Die Videos können Sie sich auf unserem You-Tube-Kanal anschauen.