Tumorhemmendes Prostaglandin

Antragsteller

Dr. med. Franz Josef Kreutzer, Internist, Am Urberg 21, 49186 Bad Iburg

Inhalt

Bei der intravenösen Sauerstofftherapie, auch Oxyvenierungstherapie nach Dr. med. Regelsberger genannt, wird dem Organismus kurmäßig medizinischer Sauerstoff langsam und exakt dosiert über eine intravenöse Infusion zugeführt. Die dem Blut zur Verfügung stehenden Sauerstoffbläschen bewirken u.a. die Bildung gefäßerweiternder und antientzündlicher, Gewebswasser ausschwemmender und die Verklebungsfähigkeit der Blutplättchen herabsetzender Substanzen wie der Enzyme „Paraoxonase-1" und „15-Lipogenase" sowie des Hormons „Prostacyclin". Darüber hinaus wird die Bildung von weißen Blutkörperchen, den „eosinophilen Leukozyten" stimuliert, es kommt im Differentialblutbild zu einer nachweisbaren „Eosionophilie".

Aus den genannten Wirkmechanismen leiten sich die Anwendungsmöglichkeiten der intravenösen Sauerstofftherapie bei Durchblutungsstörungen aller Art, bei allergisch-entzündlichen Erkrankungen, zur Aktivierung des Stoffwechsels und des Immunsystems, bei Potenzstörungen und Erschöpfungszuständen sowie in der Tumortherapie ab.

Die Fragestellung des Forschungsprojektes basiert auf den folgenden biochemischen Fakten: Das Hormon „Prostcyclin" wird aus „Prostaglandin-D2" gebildet, welches jedoch nur eine kurze Halbwertszeit hat und zu „15d-Prostaglandin J2" (15d-PGJ2) zerfällt. In Zellkulturversuchen (in vitro) konnten eine entzündungs- und tumorzellhemmende Wirkung des „15d-PGJ2" nachgewiesen werden.

In einer Studienanordnung mit 10 Probanden im Alter von 42 bis 78 Jahren beiderlei Geschlechts wurden jeweils am 1. und 9. Behandlungstag vor und 2 Stunden nach Ende der intravenösen Sauerstofftherapie Urinproben auf den Nachweis von „15d-PGJ2" im Institut für Klinischen Pharmakologie der Medizinischen Hochschule in Hannover untersucht. Mittels Gaschromatographie/Tandem Massenspektrometrie gelang es, geringe Konzentrationen von „15d-PGJ2" im Urin nachzuweisen. Allerdings war das Ergebnis statistisch nicht signifikant. Ein Hauptgrund könnte in der inzwischen bekannten Tatsache liegen, dass sich das hoch aktive „15d-PGJ2" im Organismus rasch mit schwefelhaltigen Substanzen wie dem Glutathion zu einem Komplex verbindet und sich somit in seiner freien Form dem analytischen Nachweis entzieht.

Zusammenfassung: Bei der intravenösen Sauerstofftherapie nach Regelsberger war eine vermehrte Bildung des „15d-PGJ2" mit der aktuell zur Verfügung stehenden Labortechnik statistisch signifikant nicht messbar, kann jedoch als Wirksubstanz nicht ausgeschlossen werden.