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Hyperthermie verbessert den Therapieerfolg bei Sarkomen

02. Oktober 2010

Hyperthermie in Kombination mit Chemotherapie verbessert die Heilungs- und Überlebenschancen von Hochrisikopatienten mit tiefliegenden Weichteilsarkomen im Vergleich zur alleinigen Chemotherapie. Diese Ergebnisse einer randomisierten Phase-III-Studie wurden von Prof. Issels (Leiter der Klinischen Kooperationsgruppe "Tumortherapie durch Hyperthermie", GSF-Institut für Molekulare Immunologie, München) auf dem ASCO vorgestellt (ASCO Annual Meeting Proceedings / Journal of Clinical Oncology, 2007). Eingeschlossen wurden insgesamt 341 Patienten mit tiefliegenden mäßig bis gering differenzierten Weichteilsarkomen. 169 Patienten wurden im Hyperthermiearm, 172 Patienten im Kontrollarm behandelt. Beide Gruppen erhielten 4 Zyklen einer Chemotherapie mit kumulativen Dosen pro Zyklus von Etoposid 250 mg/m², Ifosfamid 6 g/m² und Adriamycin 50 mg. Ergebnis der Behandlung: Das mittlere krankheitsfreie Überleben war in der Hyperthermiegruppe mit 30 Monaten signifikant besser als nach reiner Chemotherapie mit 16 Monaten. Auch beim mittleren lokalen progressionsfreien Überleben schnitt die Hyperthermie mit 38 Monaten gegenüber 26 Monaten besser ab. Die Ansprechrate mit Hyperthermie betrug 37%, die in der Kontrollgruppe lediglich 12%. Daten in Bezug auf das Gesamtüberleben wurden noch nicht veröffentlicht.

GfBK-Kommentar: Die Hyperthermie, die Überwärmung von Tumorzellen, ist eine wirksame Erweiterung der Krebstherapie und wurde schon vor knapp 100 Jahren wissenschaftlich beschrieben. So ist bekannt, dass sich die Behandlungsergebnisse von Chemo- und Strahlentherapie durch gleichzeitigen Einsatz der Hyperthermie deutlich verbessern lassen. Diese bereits 1999 begonnene und erste randomisierte Studie zur Hyperthermie bei tief liegenden Weichteilsarkomen kann dies bestätigen und zeigt eine signifikante Verbesserung des Tumoransprechens und des krankheitsfreien Überlebens, wenn zusätzlich zur operativen Entfernung mit einer Kombination aus Chemotherapie und regionaler Tiefenhyperthermie behandelt wurde. Daten zum Gesamtüberleben liegen bislang jedoch noch nicht vor. Dennoch sollte die Hyperthermie unserer Ansicht nach stärker ins Augenmerk der Behandlung rücken, da die Behandlungserfolge bei Sarkomen durch eine alleinige Chemotherapie nur sehr unbefriedigend sind.


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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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