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Analkarzinom: Unnötige Operationen vermeiden

03. Mai 2018

Glynne-Jones R, Sebag-Montefiore D, Meadows H, Cunningham D, Begum R, Adab F, Benstead K, Harte RJ, Stewart J, Beare S, Hackshaw A, Kadalayil L, on behalf of the ACT II study group. Best time to assess complete clinical response after chemoradiotherapy in squamous cell carcinoma of the anus (ACT II): a post-hoc analysis of randomised controlled phase 3 trial. Lancet Oncol 2017; 18: 347–56

Auch wenn von manchen Ärzten nach dem Abschluss der Radiochemotherapie eines Analkarzinoms eine relativ rasche Operation angestrebt wird, kann es besser sein, noch ein wenig zu warten. Dies zeigen die Ergebnisse der britischen ACT II-Studie anhand von 940 Patienten, die zu dem Schluss kommt, dass sich der Erfolg erst nach ein paar Monaten einstellt, so dass frühestens ein halbes Jahr nach der Radiochemotherapie eine Entscheidung zur Operation bei einem Analkarzinom getroffen werden sollte.
Die Patienten wurden dabei an drei Bewertungs-Zeitpunkten untersucht, erstmals nach 11 Wochen, dann nach 18 Wochen und zuletzt nach 26 Wochen. Der letzte Termin nach 26 Wochen hat dazu geführt, dass vielen Patienten eine unnötige Operation erspart geblieben ist.
Dabei wurde ein vollständiges klinisches Ansprechen bei 492 (52%) der 940 Patienten bei Bewertung 1 (11 Wochen), bei 665 (71%) der Patienten bei Bewertung 2 (18 Wochen) und bei 730 (78%) der Patienten bei Bewertung 3 (nach 26 Wochen) erreicht.
691 Patienten nahmen an allen drei Assessments teil. In dieser Subgruppe wurde eine komplette Remission bei 441 (64%) Patienten bei Bewertung 1, 556 (80%) bei Bewertung 2 und bei 590 (85%) bei Bewertung 3 erreicht. 151 (72%) von den 209 Patienten, die bei der Bewertung 1 keine komplette Remission hatten, hatten diese jedoch bei Bewertung 3 nach 26 Wochen.
Auch die 5-Jahres-Überlebensraten waren für die Patienten, die an den drei Untersuchungsterminen eine komplette Remission erreicht hatten, mit 85 Prozent, 86 Prozent und 87 Prozent gleich. Bei den Patienten, bei denen keine komplette Remission erzielt hatten, betrugen die 5-Jahres-Überlebensraten 75 Prozent, 61 Prozent und 48 Prozent.

GfBK-Kommentar: Das Besondere beim Analkarzinom ist, dass eine Operation nur durchgeführt wird, wenn sich der Tumor unter der Radiochemotherapie nicht vollständig zurückgebildet hat. Grundsätzlich ist es anhand dieser Studie ratsam, noch etwas abzuwarten, bis sich eine Remission nach der Radiochemotherapie zeigt und dies erst nach etwa 6 Monaten zu entscheiden. Bis dahin ist genügend Zeit, um die Regeneration durch biologische Maßnahmen zu unterstützen.


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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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