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Kaffee und Grüner Tee beeinflussen den Hormonspiegel

24. November 2011

Ich habe gelesen, dass Kaffee und Grüner Tee Einfluss auf Hormonspiegel haben soll. Können Sie mir darüber etwas sagen?

Zu dieser Frage wurde erst vor kurzem eine amerikanische Studie veröffentlicht (Schliep KC / American Journal of Clinical Nutrition 2012). Dabei wurden 259 Frauen, die sich vor den Wechseljahren befanden, über einen Zeitraum von zwei Monatszyklen bis zu drei Mal wöchentlich eine Blutprobe abgenommen und ein ausführlicher Fragebogen zur Nahrungszufuhr in den letzten 24 Stunden ausgefüllt. Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass zwei Tassen Kaffee am Tag den Östrogenspiegel bei Asiatinnen und afroamerikanischen Frauen steigern, während bei weißen US-Amerikanerinnen die gegenteilige Wirkung eintritt und der Östrogenspiegel gesenkt wird.
Allerdings waren die Unterschiede zwischen den ethnischen Gruppen nur auf das Koffein im Kaffee beschränkt. Alle anderen koffeinhaltigen Getränke und Grüner Tee steigerten den Östrogengehalt. Die Ausschläge waren jedoch gering und lösten keine Zyklusstörungen aus.

Auch eine Dosisfrage. Während bei Kaffee vor allem der moderate Genuss von 2 bis 3 Tassen positive Effekte hat, darf es beim Grünen Tee wohl noch etwas mehr sein. So zeigte eine Studie, dass durch den Genuss von grünem Tee (allerdings mindestens fünf Tassen täglich) das Brustkrebsrisiko um 22 Prozent gesenkt werden konnte (Sun C/Carcinogenesis 2006). Eine andere Studie zeigte einen Schutz vor Krebserkrankungen sogar erst ab dem täglichen Genuss von 10 Tassen Grünem Tee (Nakachi K / Biofactors 2000). Andere Forscher wiederum schränken ein, dass wer mehr als zehn Tassen grünen Tee am Tag trinkt, dadurch seine Leber und Nieren schädigen könnte (Lambert Y / Chem. Res. Toxicol. 2007). Allerdings gilt auch für andere Erkrankungen, wie z.B. Alzheimer, Parkinson und Multiple Sklerose, dass man auch hier zur Vorbeugung bzw. Behandlung größere Mengen am Tag zu sich nehmen müsste. Insofern kann man aufgrund der bisherigen Forschungsergebnisse festhalten, dass Mengen zwischen 5 und 10 Tassen (8 Tassen entsprechen einem Liter Tee) bei Krebserkrankten am meisten gesundheitsfördernd wirken und völlig unbedenklich sind. Für die Vorbeugung bei Gesunden reichen wahrscheinlich vier Tassen kräftiger Tee völlig aus.

Inhaltsstoffe von Grüntee. Die wichtigsten Inhaltsstoffe des Grünen Tees sind übrigens neben dem anregenden Koffein (bzw. Teein) Wirkstoffe aus der Gruppe der Catechine, deren bekanntester Vertreter das Epigallocatechingallat (EGCG) ist, das für die krebshemmende Wirkung verantwortlich sein soll. Catechine geben übrigens dem Grünen Tee seinen bitteren Geschmack, der sich erst nach längerem Ziehen bemerkbar macht.
Das EGCG kommt allerdings in verschiedenen Teesorten in unterschiedlichen Konzentrationen vor. Generell sollen die japanischen Grüntees hochwertiger als die chinesischen sein. Auch wenn alle japanischen Produkte vor der Einfuhr in die EU einer Kontrolle unterliegen, sollte man dennoch kritisch sein, was die Unbedenklichkeit nach dem AKW-Unfall in Japan angeht. Allgemein kann man sagen, dass der Sencha-Tee wohl die höchsten Konzentrationen an EGCG enthält. Achten Sie generell darauf, dass Sie Produkte verwenden, die aus ökologischer Landwirtschaft kommen. Am besten, Sie verwenden „rückstandskontrolierte" Tees.

Optimierter Teegenuss. Im Gegensatz zu anderen Teesorten sollte man beim Aufbrühen von Grünem Tee nur Wasser mit einer Temperatur von 70 bis 80 °C verwenden, da der Tee sonst zu bitter schmeckt. Normalerweise lässt man das abgekochte Wasser etwa 5 Minuten stehen, bevor man es für den Teeaufguss nimmt. Um maximale Wirkstoffkonzentrationen im Teeaufguss zu erhalten, ist es am besten, den Tee für ca. 8-10 min ziehen zu lassen. Für die Geschmacksverbesserung kann man z.B. etwas Zitrone oder Orangensaft hinzufügen. So soll das darin enthaltene Vitamin C die Aufnahme im Körper verbessern. In keinem Fall Milch dazugeben, da dann die Wirkstoffe nicht aufgenommen werden können. Wer langes Ziehen nicht mag, kann grünen Tee auch zwei- bis dreimal aufgießen, um höhere Wirkstoffkonzentrationen zu erhalten. Allerdings gilt zu beachten, dass bei weiteren Aufgüssen die Ziehzeit kürzer sein sollte.


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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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