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Vitamin D und Darmkrebs

23. März 2012

Von einem Mitpatienten, der ebenfalls wie ich an Darmkrebs erkrankt ist, habe ich gehört, dass die zusätzliche Einnahme von Vitamin D empfehlenswert ist. Können Sie das bestätigen?

Auch wir halten die zusätzliche Einnahme von Vitamin D bei Krebspatienten insbesondere mit Darmtumoren für sinnvoll. Vitamin ist aber auch bei Gesunden empfehlenswert, da in den letzten Jahren immer deutlicher wird, dass Vitamin D nicht nur die Kalziumaufnahme und die Knochenmineralisierung fördert, sondern auch eine wichtige Rolle bei der Kontrolle des Tumorwachstums und der Entstehung von Tumoren spielt. Somit ist Vitamin D nicht nur ein „Knochenvitamin" zum Schutz vor Osteoporose, sondern auch ein „Anti-Krebs-Vitamin" zum Schutz vor Krebs. Besonders wurde dies nachgewiesen bei Brust- und Darmkrebs, aber auch bei anderen Tumorarten (vor allem Tumoren des Magen-Darm-Traktes). Hier konnten hohe Vitamin D-Konzentrationen im Blut nicht nur das Neuauftreten von Tumoren reduzieren, sondern auch bei vorhandenen Krebserkrankungen das Auftreten von Rezidiven oder Metastasen verhindern und die Überlebenschancen verbessern.

Hinzu kommt noch, dass viele Ärzte bei genauer Blutanalyse sehr häufig Mangelzustände und suboptimale Werte nicht nur bei Krebspatienten sondern auch bei Gesunden feststellen. So weiß man längst, dass das Risiko einer schlechten Versorgung mit Vitamin D ist nicht nur bei älteren Menschen gegeben ist. So kommt die Nationale Verzehrsstudie zu dem Ergebnis, dass insgesamt 82 Prozent der Männer und 91 Prozent der Frauen die empfohlene tägliche Zufuhr von Vitamin D nicht erreichen. Besonders kritisch ist dies in den Wintermonaten, da von Oktober bis April in unseren Breitengraden in der Haut durch die Sonne gar kein Vitamin D gebildet wird, selbst wenn die Sonne einmal scheinen sollte.

Experten bemerken außerdem, dass der „Normwert" von Vitamin D im Blut von 50 nmol/l nicht optimal ist. So konnte in einer Studie gezeigt werden (Jenab M/British Medical Journal 2010), dass Menschen, die leicht über dem Normwert liegen, ihr Dickdarmkrebsrisiko um weitere 12%, bei optimalen Werten über 100 nmol/l um weitere 23% senken konnten. Vergleicht man Menschen mit der besten Versorgung mit denen mit einer sehr schlechten Ausstattung, so wird das Risiko für Dickdarmkrebs damit fast verdoppelt.
Auch an bereits Erkrankten zeigte sich, dass niedrige Vitamin-D-Spiegel die Prognose deutlich verschlechtern (Zgaga L et al. / J Clin Oncol 2014).

Da eine optimale Aufnahme über die Nahrung fast nicht möglich ist, sollten Krebspatienten zumindest im Winter zusätzlich Vitamin D-Präparate mit mindestens 2000 I.E. täglich einnehmen. In Abhängigkeit vom Vitamin D-Spiegel wird  sogar eine tägliche Zufuhr von 2000-6000 I.E. Vitamin D empfohlen, um bei den meisten Krebspatienten die wünschenswerte Vitamin D-Konzentration von mehr als 75, besser 100 nmol/l (bzw. 40 ng/ml) zu erreichen. Veranlassen Sie daher am besten eine Bestimmung Ihres Vitamin D-Spiegels im Blut, um die optimale Dosierung festlegen zu können. Als sicher - auch ohne Überprüfung des Laborwertes - gelten übrigens Dosierungen bis 2000 I.E. (Kinder bis 1000 I.E.).
Weitere Informationen zu Vitamin D finden Sie auch in der Therapieinfo der GfBK.


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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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