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Sport und Brustkrebs

24. November 2011

Ich habe Brustkrebs und würde gerne mehr für meine Gesundheit tun. Nun habe ich gelesen, dass Sport fast so wirksam ist wie eine Chemotherapie. Bisher war ich jedoch ein Sportmuffel. Was empfehlen Sie mir?

Man kann es nicht oft genug wiederholen: Sport kann das Sterblichkeitsrisiko je nach Ausmaß der körperlichen Betätigung um 30 bis 60 Prozent reduzieren. Dies gilt für viele Tumorarten, vor allem für Tumore der Brust, des Darms und der Prostata. Eine Studie mit 400 000 gesunden Teilnehmern aus Taiwan belegt, dass bereits eine Viertelstunde Bewegung am Tag die Lebenserwartung um drei Jahre verlängern kann (Wen CP/Lancet 2011). Die Wissenschaftler bewiesen, dass bereits ein Mindestmaß an täglicher Bewegung mit einer verringerten Wahrscheinlichkeit für Krebs (minus 10 Prozent), Gefäßerkrankungen (minus 19 Prozent), Herzleiden (minus 25 Prozent), Schlaganfälle (minus 12 Prozent) und Diabetes (minus 11 Prozent) einherging. Dabei zeigte sich auch, dass das Krankheitsrisiko weiter sinkt, je mehr man sich bewegt. Dies bestätigte auch die sehr umfangreiche Übersichtsarbeit von Michael Leitzmann, die den günstigen Effekt körperlicher Aktivität auf die Lebenserwartung statistisch signikant belegt – und dies in einer Größenordnung, die adjuvanten Therapien nahe kommt (Zitat von Prof. Kleeberg aus Hamburg in der Zeitschrift InFoOnkologie 7/2014). So verringerte jede Steigerung der körperlichen Aktivität um 10 MET (metabolic equivalent task)-Stunden pro Woche die Sterberate von Brustkrebs um 24% und die von Darmkrebs um 28% (Schmid D, Leitzmann MF/Ann Oncol 2014).

Sie müssen aber nicht gleich zum Hochleistungssportler werden oder einen Marathon laufen. Die Freude ist wichtig, und wie vieles anderes macht auch Sport nur Spaß, wenn er ohne Stress und Zwang ausgeführt wird. Nehmen Sie sich daher Zeit für eine Umstellung und beginnen Sie mit kleinen Schritten. Kurze aktive Intervalle wie schnelles Gehen, Radfahren, Schwimmen oder Tanzen sind in ihrer Summe ebenso wirksam wie Ausdauersport. Optimal scheint für den Einstieg das Walken (schnelles Gehen) oder je nach Belastbarkeit auch das Laufen in freier Natur zu sein. Fachleute empfehlen mindestens dreimal pro Woche 45 bis 60 Minuten schnelles Gehen. Beginnen Sie eher mit kleinen Intervallen von 20 Minuten und spüren Sie nach, bei welchem Tempo Sie sich gut fühlen. Finden Sie das Tempo, bei dem Sie noch lächeln oder sich mit anderen unterhalten können. Wenn es zu anstrengend wird, werden Sie einfach langsamer. Lassen Sie sich nicht entmutigen, auch wenn Sie das erste Mal »nur« Spazierengehen. Sie tanken Sauerstoff, Sie sind in der Natur und werden jedes Mal ein bisschen ausdauernder. Übrigens: Als Ergänzung ist ein Minitrampolin für zu Hause ideal, damit man auch bei »Schmuddelwetter« in Bewegung bleibt. Vielleicht möchten Sie auch in eine Laufgruppe einsteigen. Es gibt inzwischen spezielle Sportgruppen der Krebsnachsorge, die von den Landessportbünden in zahlreichen Orten eingerichtet wurden. Eine Liste bietet der Deutsche Sportbund unter www.sportprogesundheit.de.

Kombinieren Sie ausreichend Bewegung bitte auch mit einer gesunden Ernährungsweise. Denn der Konsum von viel frischem Gemüse und etwas Obst liefert dem Körper nicht nur wichtige Nährstoffe. In Kombination mit körperlicher Aktivität verzeichnen Brustkrebspatienten durch diese Lebensweise nach 5 Jahren 50 % weniger Todesfälle als Patienten, die wenig Gemüse konsumieren und keinen Sport treiben (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/17557947/).


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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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