Skip to main content

Rezidivierender Blasenkrebs – was tun?

07. August 2015

Mein Blasenkrebs ist mehrfach zurückgekehrt, obwohl ich schon einige Chemotherapien hinter mir habe. Nun bin ich auf der Suche nach Behandlungsalternativen. Wer kann mir weiterhelfen?

Die hohe Wahrscheinlichkeit, mit der Blasenkrebs wiederholt auftritt, ist für die Betroffenen besonders belastend: Die Rückfallrate liegt zwischen 30 und 70 Prozent. Schon seit Jahrzehnten versuchen daher die Schulmediziner, einer Wiederkehr der Tumoren in der Harnblase vorzubeugen. Die bislang standardmäßig eingesetzten Verfahren wie Chemotherapie können die Anzahl der Rezidive allerdings nur um etwa ein Drittel senken.

Einen neuen Ansatz zur Vermeidung von lokalen Rückfällen bietet die Hyperthermie-Chemotherapie. Dabei wird die Harnblase mit einem Chemotherapeutikum gespült und gleichzeitig erwärmt. Vorreiter dieser sogenannten Synergo®-Methode ist das Universitätsklinikum Gießen (Prof. Dr. Wolfgang Weidner). Auch die Urologischen Universitätskliniken in Berlin, Frankfurt, Erlangen, München und Tübingen sowie andere Krankenhäuser bieten diese Behandlung an.
Bei der Hyperthermie werden Tumorzellen mittels hochfrequenter Wellen überwärmt. Dadurch kommt es zu Sauerstoffmangel im Tumor (Hypoxämie), ein saures Zellmilieu entsteht und die Krebsgeschwulst wird weniger gut mit Nährstoffen versorgt. Ihr Zellstoffwechsel ist gestört und es kann zum Zelltod kommen. Wenn man gleichzeitig eine Chemo- und/oder Strahlentherapie durchführt, dann wird deren Wirkung durch die Hyperthermie verstärkt. In Einzelfällen konnte auf diese Weise eine zuvor unwirksame Chemotherapie doch noch zur Wirksamkeit gebracht werden.
Zur lokalen Überwärmungstherapie finden Sie hier den Erfahrungsbericht eines ehemals von Blasenkrebs betroffenen Patienten.

Lassen Sie bitte Ihren Selenspiegel im Blut überprüfen. Das Blasenkrebsrisiko steht nicht nur mit den bekannten Risikofaktoren wie Rauchen und Farbe in Verbindung, sondern auch mit einer schlechten Selenversorgung. Der Mikronährstoff kann bei Bedarf in ein Gesamtkonzept zur Nahrungsmittelergänzung eingebunden werden. Wenden Sie sich an Ihren Heilpraktiker oder an einen naturheilkundlich orientierten Arzt.

Einen Ernährungstipp haben wir auch: Der Verzehr von Kreuzblütlern (Kohl sorten wie Weißkohl, Blumenkohl, Rotkohl, Brokkoli etc.) hat positive Effekte auf die Vorbeugung von Blasenkrebs gezeigt.

Außerdem ist die Zusammensetzung des Urins ein entscheidender Faktor: Saurer, konzentrierter Urin ist besonders reizend, vor allem die im Urin allgegenwärtige Harnsäure. Je saurer und konzentrierter der Urin, desto mehr reizt er Blase und Prostata. Die Reizung der Blase erfolgt am stärksten nachts, wenn der Urin den niedrigsten pH-Wert erreicht. Deshalb wachen Menschen häufig aus dem Schlaf auf und müssen die Toilette aufsuchen. Ursache ist aber nicht der Harndrang aufgrund einer vollen Blase, sondern die Reizung. Die Betroffenen scheiden oft wenig Urin aus, da sie fälschlicherweise das nächtliche Trinken vermeiden. Je konzentrierter und saurer der Urin, desto mehr fördert er auch Entzündungsprozesse in der Prostata und in der Blase. Die Spülung der ableitenden Harnwege durch einen hohen Flüssigkeitskonsum, am besten reich an basenbildenden Mineralien (insbesondere Kalium- und Magnesiumcitrat), ist daher von großer Bedeutung.

Bei lokalen Rückfällen gibt es gute Erfahrungen mit Mistelpräparaten, die direkt in die Blase eingebracht werden. Bisher wird diese Behandlung nur von wenigen Kliniken durchgeführt (uns bekannt: Klinik Havelhöhe, Klinik Öschelbronn). Anfang 2015 hat eine Studie zur therapeutischen Instillation eines Mistelextrakts (Kurzbezeichnung TIM) begonnen. Sie vergleicht erstmals den Erfolg einer Mistelinstillation mit dem einer Chemotherapie. Bundesweit beteiligen sich 31 Zentren an dieser Studie. Prof. Dr. Dr. Herbert Rübben, Universitätsklinikum Essen, leitet sie.


Ihre Spende

Unser Ziel ist es, wertvolles Infomaterial frei verfügbar zu machen, um Wissen und Selbstwirksamkeit zu fördern. Mit Ihrer Spende helfen Sie uns, unabhängig zu bleiben und dieses Material einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Jeder Betrag zählt und trägt dazu bei, unsere Mission zu verwirklichen.

Unterstützen Sie uns noch heute und werden Sie Teil unserer Bemühungen – herzlichen Dank!

©iStock, 1210358928, nortonrsx
©iStock, 1210358928, nortonrsx
GfBK Newsletter

Immer gut informiert

über Aktivitäten, Veranstaltungen und Angebote zu ganzheitlichen Krebstherapien sowie Gesundheitsimpulsen für Ihren Alltag.

Unser Newsletter ist ein kostenfreier Service der Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr e.V.