Skip to main content

Sport reduziert Gelenkschmerzen unter Einnahme von Aromatasehemmern

05. Juli 2016

Durch regelmäßige sportliche Aktivität lassen sich Gelenkbeschwerden reduzieren, die unter der Einnahme von Aromatasehemmern auftreten. Zu diesem Ergebnis kommt die HOPE (HOrmone and Physical Exercise) - Studie, die den Effekt von sportlicher Aktivität auf das Ausmaß der Gelenkbeschwerden untersucht hat (Irwin MI et al.; Abstr. S3-03; 36th San Antonio Breast Cancer Symposium, 10.-14.12.2013, San Antonio, USA).
Dabei nahmen 121 durchschnittlich 60 Jahre alte Patientinnen mit HR-positivem Brustkrebs an der HOPE-Studie teil, die bereits seit 1,5 Jahren mit einem Aromatasehemmer behandelt wurden und unter mindestens leichten Arthralgien litten. Sie wurden in zwei Studienarme randomisiert: die eine Gruppe erhielt ein einjähriges Sportprogramm (n=61), die andere Gruppe nur die übliche Betreuung ohne Sportprogramm (n=60). Das Sportprogramm bestand aus einem überwachten Krafttraining zweimal wöchentlich und einem Ausdauertraining, z.B. auf dem Laufband, über 2,5 Stunden wöchentlich.
Durchschnittlich trieben die Frauen mit wöchentlich 159 Minuten rund dreimal mehr Sport als die Frauen des Kontrollarms (49 min). Das hatte nicht nur einen positiven Effekt auf das Körpergewicht und auf die maximale Sauerstoffaufnahme. Auch die mittels BPI (Brief Pain Inventory) erfassten Schmerzen nahmen bei den sportlich aktiven Frauen um etwa 1,25 Punkte ab, während in der Kontrollgruppe die Schmerzen im gleichen Zeitraum leicht angestiegen waren. Ähnlich fielen die Veränderungen beim stärksten Schmerz und bei den Schmerzauswirkungen aus. Insgesamt besserten sich die Arthralgien durch den Sport um 30%. Auffällig war auch, dass die Besserungen im BPI-Score umso ausgeprägter waren, je aktiver sich die Frauen am Sportprogramm beteiligten.

GfBK-Kommentar: Auch wenn die Patientinnen nur über ein Jahr am Sportprogramm teilnahmen, so zeigt diese Studie deutlich, dass häufig als nicht therapierbar geltende Gelenkschmerzen unter Aromatasehemmern durch körperliche Aktivität gelindert werden können. Leider konnte durch die Studie nicht geklärt werden, ob der positive Effekt auf das Ausdauer- oder eher auf das Krafttraining oder auf beide Übungsarten zurückzuführen war.
Raten Sie daher Ihren Patientinnen zu mehr körperlicher Aktivität, zumal die meisten Patientinnen körperliche Aktivitäten aufgrund der Gelenkschmerzen eher vermeiden. Im Vergleich zu schulmedizinischen Therapien schneidet Sport sogar mindestens gleichwertig und bei steigender Trainingsstärke sogar besser ab; diesen Effekt zeigen mehrere großangelegte prospektive Studien (Holmes et al / JAMA 2005). So reduzierte circa eine Stunde schnelles Gehen pro Woche im Vergleich zu Frauen mit weniger Bewegung das Rezidivrisiko um 20 Prozent, bei zwei bis drei Stunden wöchentlich betrug die Risikoreduktion 40 und bei mehr als drei Stunden 50 Prozent.


Ihre Spende

Unser Ziel ist es, wertvolles Infomaterial frei verfügbar zu machen, um Wissen und Selbstwirksamkeit zu fördern. Mit Ihrer Spende helfen Sie uns, unabhängig zu bleiben und dieses Material einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Jeder Betrag zählt und trägt dazu bei, unsere Mission zu verwirklichen.

Unterstützen Sie uns noch heute und werden Sie Teil unserer Bemühungen – herzlichen Dank!

©iStock, 1210358928, nortonrsx
©iStock, 1210358928, nortonrsx
GfBK Newsletter

Immer gut informiert

über Aktivitäten, Veranstaltungen und Angebote zu ganzheitlichen Krebstherapien sowie Gesundheitsimpulsen für Ihren Alltag.

Unser Newsletter ist ein kostenfreier Service der Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr e.V.