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Prognoseverbesserung durch parenterale Ernährung vor OP von gastrointestinalen Tumoren

02. Oktober 2010

In einer großen randomisierten Studie mit 468 Patienten, die mäßig bis schwer unterernährt waren, wurde von Kollegen in Shanghai die Bedeutung einer prae- und postoperativen parenteralen Ernährung in Hinblick auf Prognose, Morbidität und Mortalität untersucht (Wu / World J Gastroenterol 2006). Dabei wurden die Patienten mit Magen –oder Kolorektalkarzinomen in zwei Gruppen randomisiert: die einen erhielten prä- und postoperativ eine parenterale und/oder enterale Ernährung über jeweils 7 Tage (Interventionsgruppe), die andere Gruppe wurde nur postoperativ parenteral und/oder enteral ernährt. Dabei war die postoperative Komplikationsrate deutlich geringer, wenn die Ernährung zusätzlich präoperativ gegeben wurde (18,3 vs. 33,5%) Insbesondere schwere Infektionen wie Pneumonie und Wundinfektionen traten seltener auf. Dies zeigte sich auch in der Rate von Todesfällen: So traten bei den Patienten, die zusätzlich präoperativ ernährt wurden, fünf Todesfälle auf, im Vergleich zu 14 in der Kontrollgruppe. Auch die Dauer des Krankenhausaufenthaltes verkürzte sich in der Interventionsgruppe (22 vs. 29 Tage).

GfBK-Kommentar: Dass auch eine präoperative Ernährung bei Patienten mit Mangelernährung deutliche Vorteile zeigt, wird in dieser Untersuchung sehr gut gezeigt. Leider wird das Thema Mangelernährung in der Praxis noch zu wenig berücksichtigt. Dabei trägt insbesondere der allgemeine Ernährungszustand dazu bei, die Selbstheilungskräfte zu aktivieren und mehr Lebensqualität zu gewinnen.

So wird z.B. in den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin empfohlen, eine frühzeitige postoperative enterale Ernährung und bei größeren chirurgischen Eingriffen eine immunmodulierte Sondennahrung einzusetzen. Vielleicht sollte man diese Empfehlung aufgrund der aktuellen Studie noch dahingehend ergänzen, dass für die Betroffenen bereits der Einsatz einer präoperativen parenteralen Ernährung von enormer Bedeutung sein kann. Es wäre gut, wenn diese Problematik in der Operationsplanung zukünftig mehr Beachtung finden würde.

 


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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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