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Dioxin-ähnlicher Botenstoff macht Glioblastome aggressiv

05. Juli 2013

Eine Gruppe aus Forschern am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg und des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung in Leipzig haben den natürlichen Liganden für den Dioxin-Rezeptor entdeckt. Laut dem Bericht in der renommierten Zeitschrift Nature (Opitz C et al. / Nature 2011) soll er eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von bösartigen Hirntumoren spielen. Dabei ist das Umweltgift Dioxin bereits in kleinsten Mengen für die Tumorentwicklung bedeutsam, indem es im Organismus an einen Rezeptor bindet (sog. AHR), der als Transkriptionsfaktor die Aktivität einer Vielzahl von Genen beeinflusst und u.a. das Immunsystem schwächt. Andere körpereigene Botenstoffe, die an AHR binden, wurden auch gefunden. Und zwar handelt es sich um Kynurenin, einem Abbauprodukt der Aminosäure Tryptophan. Die Experimente zeigen auch, dass Glioblastome Kynurenin sogar selber bilden und auf diese Weise das Tumorwachstum fördern. Aber auch bei anderen Krebsarten, wie z.B. Blasen-, Darm-, oder Lungenkrebs, scheint dieser Zusammenhang zu bestehen.

GfBK-Kommentar: Tumore im Gehirn gehören zu den Krebserkrankungen, bei denen die Behandlung oft noch unbefriedigend verläuft. Vor allem Tumore vom Gliom-Typ wie Glioblastome haben eine schlechte Heilungschance. Die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt acht Monate bis zwei Jahre. Standardtherapie ist die möglichst vollständige Entfernung des Tumors gefolgt von einer Strahlenbehandlung, meist in Kombination mit Chemotherapie. Eingeschränkt werden die Behandlungsergebnisse bei Gliomen vor allem durch die hohe Rückfallhäufigkeit und durch das aggressive Wachstum der Tumoren. Ein besonderes Augenmerk bei Hirntumoren liegt auf Strategien, die das Immunsystem stärken, da Hirntumoren in hohem Umfang abwehrschwächende Substanzen freisetzen. Erste vielversprechende Erfolge in dieser Richtung konnten mit einzelnen Methoden erzielt werden, z. B. mit der dendritischen Zellimpfung oder der regionalen Tiefenhyperthermie. Auch die Behandlung mit onkolytischen Viren sowie die Gabe von entzündungshemmenden Substanzen (wie z.B. Cox-2-Inhibitoren) kann hier in Zukunft eine mögliche Behandlungsoption sein. Während einer Bestrahlung kann die Gabe von Melatonin oder Grünem Tee sinnvoll sein. Wie immer bei neuartigen Behandlungswegen, müssen klinische Studien klären, welche Verfahren sich am besten eignen. Klar ist aber, dass aufgrund der schlechten Heilungschancen neue Behandlungsoptionen bei Gliomen dringend erforderlich sind. Schon jetzt aber kann den Patienten mit einem integrativen naturheilkundlichen Konzept geholfen werden.


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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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