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Test identifiziert Chemotherapie-sensitive maligne Melanome

23. September 2010

In einer multizentrischen prospektiven Phase II-Studie wurden Tumore von Patienten mit metastasierten malignen Melanomen auf ihre Chemosensitivität hin getestet (Ugurel / Clin Cancer Res, 2006). Zur Bestimmung der Chemosensitivität wurde der ATP-Tumorchemosensitivitäts-Assay (ATP-TCA) der Hamburger Firma DCS eingesetzt. Im Rahmen dieser in Deutschland durchgeführten Studie erhielten 53 Patienten eine Chemotherapie nach Protokoll, d.h. die für sie wirksamsten Zytostatika-Kombinationen wurden dem Testergebnis entsprechend verabreicht. Die Remissionsrate aller Patienten betrug 24,5 Prozent, die der als sensitiv getesteten 36,4 Prozent. Chemosensitiv getestete Patienten erreichten im Gegensatz zu den chemoresistenten Patienten bei Therapie nach Testergebnis ein deutlich besseres Ansprechen und sogar ein signifikant längeres medianes Gesamtüberleben von 14,6 Monaten im Vergleich zu 7,4 Monaten. Zehn dieser sensitiven Patienten erreichten Gesamtüberlebenszeiten von mehr als zehn bis zu maximal neunundzwanzig Monate.

GfBK-Kommentar: Viele Ärzte sind sich unsicher, ob die in vitro bestimmte Sensitivität oder Resistenz gegen Zytostatika das Ansprechen der Patienten auf Chemotherapie richtig vorhersagt. Durch die vorliegende Studie wird jedoch gezeigt, dass eine Sensitivitätsbestimmung sinnvoll sein kann. Da die Chemotherapie des malignen Melanoms aufgrund der sehr niedrigen Ansprechraten auf Standard-Therapien (DTIC) bislang wenig erfolgreich ist, kann der Therapieerfolg optimiert werden, wenn man weiß, welche Medikamente tatsächlich wirksam sind und gegen welche eine Resistenz vorliegt. Aufgrund der positiven Ergebnisse ist es sehr begrüßenswert, dass die Autoren in diesem Jahr eine weitere randomisiert-prospektive Phase-III-Studie planen. Aber auch bei anderen Tumoren, wie zum Beispiel beim Ovarialkarzinom oder Mammakarzinom, kann mit Hilfe des Tests festgestellt werden, welche Zytostatika bei einzelnen Patientinnen wirksam sind. Bisher allerdings werden Chemosensitivitätstestungen von den Krankenkassen nicht bezahlt.


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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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