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Moringa bei Bauchspeicheldrüsenkrebs wirksam?

20. Juni 2016

In einem Zellexperiment hemmte der Blatt-Extrakt von Moringa Oleifera den sogenannten Nuclear Factor kappa B (NF-kB), der entzündliche Reaktionen hervorruft und eine Rolle bei der Chemotherapieresistenz von Bauchspeicheldrüsenkrebszellen spielen soll. Außerdem konnte bei diesem Laborversuch der zytotoxische Effekt von Cisplatin auf humane Pankreaskarzinomzellen gesteigert werden, was zu einer zahlenmäßig höheren Abtötung der Tumorzellen führte (Berkovich L/ BMC Complement Altern Med 2013).
GfBK-Kommentar: Moringa ist die einzige Pflanzengattung der monogenerischen Familie der Bennussgewächse (Moringaceae). Die deutsche Bezeichnung Meerrettichbaum leitet sich davon ab, dass der Gehalt von Senfölglykosiden in den Wurzeln des Baumes für einen Meerrettich-ähnlichen Geruch sorgt. Die Arten dieser Gattung sind laubabwerfende, kleine Sträucher oder Bäume mit knolligen oder rübenförmigen Wurzeln oder „Flaschenbäume” mit sukkulenten, angeschwollenen Stämmen.
In der Laienpresse wird von der Heimatregion des Himalayas gesprochen. Dabei erstreckt sich das Verbreitungsgebiet von Indien über die Arabische Halbinsel zum Schwerpunkt Ostafrika bis hin ins südwestliche Afrika. Während in diesen Regionen vor allem die Samen (als Öl, zur Wasserdesinfektion) oder die Wurzeln (als Gemüse) verwendet werden, werden hier in Europa die Blätter vermarktet, mit der Begründung, dass die Blätter besonders viele Vitamine und Mineralstoffe enthalten. In der ayurvedischen Medizin übrigens spielen die Bestandteile des Moringa-Baumes, obwohl dieser ja in Indien beheimatet ist, so gut wie keine Rolle.
Übrigens ist in Untersuchungen an Zelllinien für viele Pflanzenfarbstoffe nachgewiesen worden, dass sie entweder die Tumorentstehung verhindern oder das Tumorwachstum hemmen. Dazu gehören eine Reihe von sekundären Pflanzenstoffen, schätzungsweise über zehntausend Substanzen! Am Beispiel Moringa sieht man, dass die Ergebnisse von Laborversuchen allzu leichtfertig auf den Menschen übertragen und im Internet Heilaussagen gemacht werden, die nicht immer nachvollziehbar sind. Dahinter stehen oft Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln, die mit teuren Kapseln werben, ohne dass eine Wirkung am Menschen tatsächlich belegt ist. Im Zweifelsfall würden wir eher loses Pulver empfehlen, das meistens preiswerter angeboten werden kann als Kapseln. Viele rühren sich daher das Moringa-Pulver als preisgünstige Alternative in einen Smoothie. Wie bei vielen Naturstoffen gibt es keine Studien zu möglichen Wechselwirkungen mit anderen Substanzen. Da Moringa sogenannte CYP 450-Enzyme (CYP3A4) hemmen soll, würden wir vor einem übermäßigen Verzehr während einer Chemotherapie eher abraten und hier eine vielfältige bunte Ernährungsweise mit viel Gemüse empfehlen.


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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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